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Christoph Kühnhanss

CONSCIENTE gewinnt den DEZA-NADEL-Preis für bestes Evaluationsprojekt

13. September 2017/in Bildungsprogramm, Deutsch, Forschung, News/von Christoph Kühnhanss
CONSCIENTE hat mit seinem Computer-Aided-Learning-Projekt CAL-IMPACT den „Impact Evaluation Award“ der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA und des Center for Development and Cooperation NADEL der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETHZ gewonnen. Der mit zwei mal 50.000 CHF dotierte Preis wurde am 12.09.2017 im Rahmen der PEGnet-Konferenz in Zürich überreicht. Wir sind natürlich unheimlich stolz darauf, diese Auszeichnung gegen 32 Mitbewerber gewonnen zu haben.

Die finanziellen Mittel der DEZA werden uns die Realisierung und den wissenschaftlichen Survey unseres ehrgeizigen CAL-IMPACT-Projektes an den Schulen von Morazán ermöglichen. Am CONSCIENTE-Proposal hat den Experten zufolge besonde
rs gut gefallen: (1) die Klarheit des RCT evaluation designs und (2) der Intervention, (3) die längerfristigen Upscaling-Pläne des CAL-Programms auf nationales Niveau sowie (4) der Fokus auf computerunterstütztes Lernen. 

Im Rahmen des CAL-IMPACT-Projektes werden wir im Schuljahr 2018 computergestützten Mathematikunterricht für 600 SchülerInnen in Morazán anbieten. Das Projekt wird wissenschaftlich vom Center for Regional Economic Development CRED und vom Soziologischen Institut der Universität Bern begleitet, die mit einer Impact-Evaluationsstudie mit RCT-Design (Randomized Controlled Trial) den Effekt von CAL auf die Leistungen der SchülerInnen untersuchen werden. Das langfristige Ziel von CAL-IMPACT ist die Skalierung von CAL auf nationale und allenfalls internationale Ebene in Mittelamerika.

Das Projekt hat das Potenzial, zum Show-Case für die Schweizer Development Community zu werden. Die Abschlussstudie wird im Sommer 2018 erwartet und grossen Impact auf CONSCIENTE als NGO haben.

Link zur Award-Verleihung
Mehr Informationen zum Projekt und zum Forschungsdesign
Livia Jakob

Das Studierendenwohnheim wird eröffnet

1. April 2017/in Deutsch, News, Stipendienprogramm/von Livia Jakob

Letzte Woche sind 17 junge Menschen  aus den ärmsten ländlichen Regionen des Departements in unser neu eröffnetes Studierendenwohnheim eingezogen und konnten so mit ihrer Ausbildung beginnen. Neben ihrem Studium werden die Jugendlichen an wöchentlichen Workshops teilnehmen und die üblichen 180 Stunden Sozialeinsatz leisten. Mit ihnen zählt das Stipendienprogramm nun stolze 61 Stipendiatinnen und Stipendiaten!

Kurzbeschrieb des Projektes

Das Studierendenheim soll jungen Menschen aus armen, ländlichen Gemeinden eine Ausbildung an der neu eröffneten technischen Hochschule in San Francisco Gotera ermöglichen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten Kost und Logis in einem von uns betriebenen Internat und ein Taschengeld zur Bezahlung der Studiengebühren. Als Gegenleistung nehmen sie an einem Bildungsprogramm teil und müssen gemeinsam soziale Projekte planen und durchführen. So sollen sie darauf vorbereitet werden, ihr im Studium erworbenes Wissen zu teilen und in der Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen.

Eröffnung einer technischen Hochschule in Gotera

Ende letzten Jahres gab es einen grossartigen bildungspolitischen Erfolg zu verzeichnen. Eine langjährige Kampagne für tertiäre Bildung in Morazán, die CONSCIENTE gemeinsam mit lokalen Jugendorganisationen geführt hatte, war endlich erfolgreich: Ende März 2017 wurde in San Francisco Gotera, der Departementshauptstadt von Morazán, eine technische Hochschule eröffnet. Mit dieser ESCUELA TÉCNICA rückt der Traum eines Studiums für viele junge Menschen wortwörtlich näher, und zwar endlich ins eigene Departement. Die ESCUELA TÉCNICA ist eine Erweiterung der Universidad de El Salvador (UES) – der öffentlichen Universität von El Salvador, unterliegt aber einer eigenen Verwaltung. Seit März 2017 werden dort drei technische Studiengänge angeboten:

  • Nachhaltige Landwirtschaft (3 Jahre)
  • Lokale Entwicklung (2 Jahre)
  • Ökologischer und kultureller Tourismus (2 Jahre)

Die Studiengänge sind, basierend auf einer Studie der Universidad de El Salvador, auf die Probleme und Bedürfnisse im Departement abgestimmt. Technische Studiengänge sind insbesondere für Jugendliche aus armen Verhältnissen sehr attraktiv. Aufgrund ihrer kürzeren Dauer stellen sie eine kleinere finanzielle Last für die Familien dar und ermöglichen den Jugendlichen einen schnelleren Einstieg in den Arbeitsmarkt.

Fehlplanungen von Seiten der Autoritäten

Trotz des grossen Bildungsinteresses der Jugendlichen war die technische Hochschule kurz davor, mit leeren Klassenzimmern – oder gar nicht – in ihr erstes Jahr zu starten. Ein paar Wochen vor Ablauf der Einschreibefristen war das Ziel von 60 Studierenden noch lange nicht erreicht: Viele Jugendliche wussten nichts vom neuen Bildungsangebot und auch ein technisches Studium in Gotera ist für viele junge Menschen unerreichbar. Die nach wie vor oft grossen Distanzen zwingen die Jugendlichen entweder zu zeit- und kostenaufwändigem Pendeln oder zu einer teuren und schwierigen Zimmermiete in der Kleinstadt – beides liegt für viele Familien finanziell nicht drin. Tertiäre Bildung ist damit zwar näher gerückt und erschwinglicher geworden, doch für viele sind Entfernung und Kosten noch immer zu hoch.

Infolge von bürokratischer Ineffizienz und universitätsinternen Machtkämpfen hatte sich der Ratifizierungsprozess der ESCUELA TÉCNICA stark verzögert: Erst Ende Januar – kurz vor Ablauf der Semestereinschreibefrist – wurde die Eröffnung der Hochschule bestätigt. Da zu diesem Zeitpunkt das Schuljahr bereits zu Ende war, konnte man die Jugendlichen nicht mehr direkt an den Gymnasien über das neue Bildungsangebot informieren. Damit das neue Bildungsangebot nicht ungenutzt blieb, nahm CONSCIENTE in Zusammenarbeit mit lokalen Jugendorganisationen diverser Gemeinden eine intensive Informationskampagne in Angriff. Wir besuchten alle Radio- und Fernsehsender in der Region und schickten Vertreter und Vertreterinnen in nahezu jedes Dorf, um Sitzungen mit lokalen Jugendlichen abzuhalten. Dank dieser Verbreitung von Informationen zur ESCUELA TÉCNICA und zum STUDIERENDENHEIM, konnte das Ziel von 60 Studierenden (20 pro Studiengang) erreicht werden. Knapp die Hälfte der zukünftigen Studierenden hat sich auch für ein Stipendium bei uns – entweder für einen Platz im Studierendenheim oder für ein monetäres Stipendium –  beworben.

Ana VerAna Veronicaonica Fuentes Cortéz, 23 (wohnt seit Ende März 2017 im Studierendenheim und studiert lokale Entwicklung)

“Ich heisse Ana Veronica Fuentes Cortéz und ich lerne sehr gerne. Am liebsten würde ich studieren, um meine Familie zu unterstützen, jemand zu sein im Leben, etwas für meine Gemeinde tun zu können…  Leider konnte ich nach dem Gymnasium nicht weitermachen. Das ist jetzt zwei Jahre her. Ausser mir sind vier meiner Geschwister in der Schule und da reicht das Geld nicht, damit ich studieren kann. Wir leben zu zehnt in unserem Haus. Mein Vater ist Landarbeiter und meine Mutter macht den Haushalt und kümmert sich um die Kleinen. Seit meinem Schulabschluss helfe ich ihr und meinem Vater wo ich kann. Sie haben zwar immer gesagt, dass man seinen Träumen folgen soll und sich anstrengen muss, aber wenn es halt nicht geht…

Neben dem Geld ist auch die Distanz ein grosses Hindernis. Unser Haus ist sehr abgelegen. Vorher hätte ich bis nach San Miguel in den nächsten Kanton reisen müssen, um an der Uni zu studieren. Mit der Escuela Técnica liegt die nächste Hochschule in Gotera, das ist 1.5 Stunden näher. Aber auch Gotera ist weit weg. Von unserem Haus muss ich etwa eine Stunde über Trampelpfade bis zur Strasse gehen, wo der Bus fährt – vorausgesetzt, dass ich zügig laufe. Von dort nehme ich den Bus bis nach Cacaopera, das dauert eine Stunde. Von dort muss ich in den Bus nach Gotera umsteigen. Der fährt dann nochmal etwa eine halbe Stunde.

In der Regenzeit ist der Weg besonders beschwerlich. Die Wege und Strassen verwandeln sich in Schlammpisten, und sogar die Autos bleiben stecken. Der Weg bis zum Bus ist dann noch schwieriger. Und diesen Hang vor unserem Haus muss man dann ganz vorsichtig hinuntersteigen. Man muss aufpassen, dass man nicht ausrutscht und sich dreckig macht, vor allem mit Tüten oder Rucksäcken. Einmal bin ich auf dem Weg zur Schule ausgerutscht und dabei wurden alle meine Hefte mit Schlamm vollgeschmiert, obwohl ich sie in einer Plastiktüte hatte. Ich musste sie dann in der Schule saubermachen, so gut es ging. Meine Freundin hat ganz furchtbar gelacht, aber nur, weil ich sie mal ausgelacht habe, als sie auf dem Schulweg in einen Bach fiel und ganz nass wurde.

Der Bus nach Cacaopera fährt nur alle zwei Stunden. Um den ersten Bus zu erwischen, der um sechs an der Strasse losfährt, müssen wir um halb 5 Uhr früh von zuhause loslaufen. Und um abends noch nach Hause zu kommen, müssen wir um vier Uhr den Bus in Cacaopera nehmen. Wenn ich also studieren würde und nachmittags Kurse hätte, könnte ich nicht mehr nach Hause fahren.

Deshalb denke ich, dass die Casa Estudiantil eine gute Idee ist. So haben junge Menschen wie ich mehr Zugang zu Hochschulbildung, und statt viel Zeit mit der An- und Abreise zu vergeuden, können wir vielleicht in der Zeit die Hausaufgaben machen oder lernen.  Das finde ich sehr gut. Auch sind wir ja dann viele Studentinnen und Studenten in dem Haus und können voneinander lernen. Vielleicht hat jemand das gleiche Studienfach wie ich und wir können uns gegenseitig helfen. Auch leben wir ja dann in einer Gemeinschaft, ein bisschen wie eine Familie. Alle kennen wir die gleichen Probleme und wollen uns weiterentwickeln. Das gefällt mir.

Da wir die vollständigen Kosten für die gesamte Projektspanne noch nicht absichern konnten, sind wir momentan noch auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten. Was den Lauf des Projektes angeht, werden wir euch auf dem Laufenden halten.

Martina Jakob

Patinnen und Paten für 2017 gesucht: zu Besuch bei Elsy

5. Februar 2017/in Deutsch, News, Stipendienprogramm/von Martina Jakob

von Sales Hollinger

Die Sonne steht im Zenit, und die Hitze ist kaum erträglich, als ich mich zusammen mit einem jungen Mitarbeiter von Consciente  auf den Weg mache nach Villa El Rosario, einem kleinen Dorf im Norden El Salvadors. Dort wohnt Elsy zusammen mit ihren Eltern und drei ihrer insgesamt neun Geschwister. Elsy ist eine von vielen jungen Menschen, die sich bei Consciente  für eines der Stipendien beworben haben, die motivierten und sozial engagierten jungen Menschen eine universitäre Ausbildung ermöglichen sollen. Ohne finanzielle Unterstützung kann sich hier kaum jemand ein Studium leisten, und die Nachfrage nach Consciente-Stipendien ist entsprechend gross. Damit diese sinnvoll eingesetzt werden können, wird den BerwerberInnen gründlich auf den Zahn gefühlt: Wie sehr sind sie auf finanzielle Unterstützung angewiesen? Und vor allem: Inwiefern können und wollen die Jugendlichen in Zukunft zu einer besseren Gesellschaft beitragen? Unser Besuch soll diese Fragen klären.


Sales bei einem Interview mit einem Stipendienbewerber

Ausgerüstet mit Fragebogen, Fotoapparat und reichlich Trinkwasser durchqueren wir eine malerische Hügellandschaft, wobei wir bloss selten Leute antreffen, die sich der Mittagshitze preisgeben. Nach anfänglicher Skepsis bin ich unterdessen froh, auf den engen, holperigen Strassen mit dem Motorrad unterwegs zu sein und von der Wendigkeit des Zweirades profitieren zu können. Busse sollen auf diesen Strassen verkehren, allerdings nur zweimal am Tag, wie wir später in Erfahrung bringen sollten. Nach knapp zwei Stunden taucht es aus dicht bewaldeten Hügeln hervor: Villa El Rosario.

Elsys Familie wohnt gewissermassen im Freien. Die Fahrradabstellkammer entpuppt sich allerdings kurz darauf als Wohnzimmer – und Schlafraum. Doch gekocht und gelebt wird unter Schatten spendenden Mangobäumen und einem offensichtlich selbst gebastelten Unterstand. Als ich Elsy nach ihrem Arbeitsplatz frage, deutet sie verlegen auf meinen Stuhl. “Wir haben keinen Tisch”, entschuldigt sie sich. Im Gespräch finde ich heraus, dass sich Elsy während 6 Jahren zur medizinischen Laborantin ausbilden lassen möchte. Danach will sie in der Region ein medizinisches Labor eröffnen. “Wenn die Menschen hier medizinische Dienste in Anspruch nehmen möchten, müssen sie mitten in der Nacht aufstehen und eine mehrstündige Reise nach Perquín auf sich nehmen”, beschwert sie sich. Ihre anfängliche Schüchternheit weicht einem Anflug von Empörung, um gleich darauf in Nachdenklichkeit umzuschlagen. ¨Und ich möchte meiner Familie finanziell unter die Arme greifen können.”


Elsy (links) und Gricelda an einem Workshop zum Thema „Freiwilliges Engagement“

So wie Elsy geht es vielen jungen Menschen in El Salvador. Sie haben Ideen und Ambitionen, doch eine adäquate Ausbildung können sich nur wenige leisten. Das Einkommen, das Elsys Vater mit Gelegenheitsjobs in der Landwirtschaft erzielt, beträgt gerade einmal 150 Dollar. Das ist selbst für salvadorianische Verhältnisse wenig. Nächste Woche beginnt Elsys Studienprogramm, doch ohne Stipendium kann es sich Elsy nicht leisten, hinzugehen.

Auf dem Rückweg begleiten mich gemischte Gefühle. Der Gedanke, dass sich durch die finanzielle Unterstützung motivierter junger Menschen wie Elsy nicht nur konkrete Einzelschicksale, sondern durch deren künftiges Engagement ganze Gesellschaften verändern lassen, beflügelt. Allerdings weiss ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, ob sich für Elsy eine Patin oder ein Pate finden lässt. Noch bleiben ein paar Tage Zeit…

 

Mehr Informationen zum Stipendienprogramm
Stipendium übernehmen
Livia Jakob

Consciente 2016 – unser Jahr in Zahlen

13. Januar 2017/in Deutsch, News, Projektbericht/von Livia Jakob

 

Wieder ist ein Jahr im Proyecto CONSCIENTE vorüber – ein Jahr voller persönlicher und kollektiver Herausforderungen und Erfolge. Hier erwartet euch ein bunter Rückblick auf die Höhepunkte von 2016. Diesmal haben wir versucht unser Jahr in Zahlen zusammenzufassen.

 

250  Teilnehmende beim ersten Jugendkongress von Morazán

Anfang Juli fand im Norden des Kantons Morazán der erste Jugendkongress statt. Rund 250 junge Menschen aus 22 Jugendorganisationen nahmen während drei Tagen an verschiedenen Workshops teil, hörten sich Vorträge an und debattierten über aktuelle Probleme und Herausforderungen der Jugend El Salvadors. Die Themen Freiwilligenarbeit, nachhaltige Agrarwirtschaft, politische Partizipation organisierter Jugendlicher und Gemeindearbeit standen im Zentrum aller Aktivitäten. Der Kongress war sowohl lokal als auch national ein grosser Erfolg und erlebte ein starkes Medienecho.

 

Gender-Workshops mit rund  2400  Jugendlichen aus dem ganzen Kanton

Anfang des Jahres bildete das CONSCIENTE-Team 20 junge Menschen zu so genannten Educadores Populares aus. Sie lernten in einem intensiven Trainingsprogramm, Gruppen mit kreativ-kritischen Methoden ein Thema näher zu bringen und zur Reflexion anzuregen. Zusätzlich wurden die Freiwilligen intensiv in die Gender-Thematik eingeführt und erlernten einen sechsstündigen Workshop, der traditionelle Geschlechterrollen herausfordert und Ungleichheiten beleuchtet. Im Anschluss führten die Educadores Populares diesen Workshop mit 92 Schulklassen an fünf Gymnasien durch und schlossen die Arbeit an jeder Schule mit einer kulturellen Veranstaltung ab.

 

Jeweils ca.  150  Gäste bei den hauseigenen Kulturveranstaltungen

In Zusammenarbeit mit dem nationalen Jugendinstitut führt CONSCIENTE regelmässig Kulturveranstaltungen durch. Zweimal im Monat gibt es im Jugendzentrum von Gotera Musik, Theater, Tanz und traditionelles Essen für alle. In dem sonst etwas verschlafenen Städtchen Gotera stösst dieses Angebot auf viel Zustimmung und die Veranstaltungen sind immer sehr gut besucht.

 

 

Die Stipendiat_innen leisteten 2016 mehr als  4000  Sozialstunden.

Im Januar 2016 konnten dank grosszügiger Patinnen und Paten aus der Schweiz 15 weitere junge Menschen ihr Studium mit einem CONSCIENTEStipendium beginnen. Das Programm zählt nun 26 Jugendliche, die sich ohne finanzielle Unterstützung nicht leisten könnten, ihren Bildungsweg am Gymnasium oder an der Universität fortzusetzen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten müssen als Gegenleistung in einem der CONSCIENTE-Programme oder in einem eigenen Projekt 150 Sozialstunden pro Jahr leisten. Viele haben freiwillig weitaus mehr gemacht.

 

40  engagierte Freiwillige in der neu gegründeten CONSCIENTE-Jugend

Im August wurde die CONSCIENTE-Jugend ins Leben gerufen – eine Gruppe von jungen Menschen, die sich freiwillig bei CONSCIENTE engagieren. Die Jugendlichen haben aus eigener Initiative bereits einen Spiel- und Open-Air-Filmabend, einen Bastelkurs an einer Primarschule, Umwelt-Flyer-Aktionen und vieles mehr durchgeführt. Im Dezember wollen sie einen Weihnachtsbaum aus Recycling-Flaschen bauen, um auf die Problematik einer zunehmenden Verschmutzung der Umwelt aufmerksam zu machen.

 

 

Über  15  Referate und Artikel in der Schweiz, Belgien und Finnland

Auch in Europa wurde in diesem Jahr viel freiwillige Arbeit für CONSCIENTE geleistet: Neben diversen Vorträgen, Artikeln in verschiedenen Zeitschriften und Infoständen gehören auch eine neu gestaltetet Homepage und eine gute administrative Hintergrundarbeit zu den diesjährigen Errungenschaften.

 

Ausblick

Wir haben zwar versucht mit einigen Zahlen einen kurzen Rückblick über unser Jahr 2016 zu geben, jedoch lässt sich das Engagement des Teams und der Freiwilligen in El Salvador niemals nur in Zahlen ausdrücken. Hier könnt ihr von einigen der Menschen, die hinter diesen Zahlen stehen, die persönliche Rückblicke auf das Jahr 2016 nachlesen.

Die diesjährigen Erfolge sind nicht nur dem unermüdlichen Engagement unseres Teams in El Salvador zu verdanken, sondern auch der grossen Solidarität vieler Menschen in der Schweiz und Deutschland. Ein herzliches Dankeschön geht an den SCI Schweiz, an die Avina-Stiftung, an die Kirchgemeinde Matthäus und natürlich an alle Patinnen und Paten, Spendende, Mitglieder und Interessierte. Wir würden uns unglaublich freuen, wenn ihr uns weiterhin unterstützen könntet, um all unsere Projekte Realität werden zu lassen!

 

 

Liebe Grüsse und einen guten Start ins neue Jahr!

Malin, Tina und Livia

Elmer Sandoval

Consciente, El Salvador: Balance del año 2016

14. Dezember 2016/in News, Projektbericht, Spanisch/von Elmer Sandoval

Por Jasael Torres

Coordinación General, Consciente El Salvador

En muchas ocasiones se nos ha hecho la pregunta, ¿Qué es Consciente?, y en respuesta hemos sostenido que somos una institución comprometida con el desarrollo integral de la niñez, adolescencia y juventud de nuestro departamento, haciendo un especial énfasis en la educación, entendida ésta como motor impulsador del desarrollo en las comunidades.

Es en ese sentido que CONSCIENTE El Salvador ha realizado un trabajo arduo durante ya varios años en el departamento de Morazán, El Salvador, C. A, dirigido a la atención formativa de la juventud en lo fundamental, pero también se han realizado esfuerzos de articulación interinstitucional e intersectorial a través del cual se han logrado muchas cosas positivas para las comunidades. La materialización de gestiones como la educación superior, entre otras cosas, es producto de estas relaciones establecidas con el tejido social del departamento.

Durante el año 2016 el trabajo de Consciente se ha desarrollado a través de tres programas centrales;

a) Programa de Becas, que consiste esencialmente en el traslado del beneficio económico a jóvenes de escasos recursos para que puedan seguir sus estudios, y acompañado a ello se ejecuta un proyecto de prestación de servicio social y formación en valores y principios para la vida, garantizando con ello la generación de profesionales comprometidos con la sociedad.

b) Programa de Educación, área desde la cual se ha trabajado en la creación y facilitación de talleres y escuelas relacionadas a temas de interés local, definiendo para este año como ejes de atención; la escuela de género y la escuela ecológica.

c) Programa de Juventud, que ha consistido en la creación y el fortalecimiento de una agenda propia en materia de organización, formación y movilización juvenil, dando vida a la Juventud Consciente, esfuerzo que se articula de manera permanente con la Red Departamental de Jóvenes ALTERNATIVA, dinamizando una amplia agenda artística, cultural y recreativa en las comunidades.


Logros principales del año 2016

Programa de Becas: 

Estefany está realizando un proyecto de manualidades en concepto de sus horas sociales.

  • Para el año 2016 contamos con un número de 26 jóvenes entre hombres (9) y mujeres (17) beneficiadas con beca.
  • Este año graduamos a 4 mujeres y un joven becados en nivel de educación media (Bachillerato)
  • Se han realizado aproximadamente 4000 horas en concepto de servicio social por parte de nuestras/os becados.

Programa de Educación:

Desarrollo de un taller de género en el Instituo de Segundo Montes

  • Se desarrolló una escuela de género en 5 institutos del departamento con una cobertura de 92 secciones (2400 estudiantes) a través de tres encuentros de 2 horas por cada sección (grupo).
  • Se ha participado activamente en la Mesa de Habilidades Ciudadanas que coordina el Ministerio de Educación en el departamento, a través de la cual se ha intervenido con talleres de género en los centros educativos.
  • Creamos la escuela de formadores populares.
  • Hemos sido parte activa en la co-gestión de la Escuela Técnica de la Universidad de El Salvador para Morazán.
  • Hemos participado como oradores en conferencias, conversatorios y otros espacios en los que se ha planteado nuestros puntos de vista sobre la realidad del departamento.

Programa de Juventud:

Reunión de la Juventud Consciente

  • Desarrollamos el Primer Congreso de Juventudes organizadas de Morazán, que tuvo como lema; “Empuñando ideas, Transformando Morazán”, espacio que concentro a más de 250 jóvenes de 23 municipios del departamento y de 22 organizaciones juveniles. El encuentro duro tres días y se desarrolló una agenda que artículo la presentación de conferencias, mesas de trabajo y la participación de distintas expresiones artísticas culturales de la zona.
  • Se han desarrollado diversas actividades juveniles en coordinación con la Red Alternativa, espacio que aglutina a 14 organizaciones juveniles del departamento con el propósito de crear agendas en común de cara al trabajo juvenil a nivel departamental.
  • Se han iniciado los Encuentros Culturales de Verano, que consiste en la promoción de una agenda cultural que articula el arte juvenil con la gastronomía típica de la región. Los encuentros ocurren cada 15 días con una propuesta diferente en cada oportunidad.
  • Creamos y fortalecimos la Juventud Consciente, un espacio que aglutina a nuestras/os becados, educadoras/es y voluntarias/os. La juventud cuenta con una membresía de 40 jóvenes y es conducida por un equipo de 6 compañeras/os.

Cada una de estas actividades y muchas otras más, ha sido posible gracias a un esfuerzo articulado entre nuestro equipo de trabajo en El Salvador y el acompañamiento estratégico de Consciente en Suiza, pero más fundamental que ello, ha sido importante la articulación territorial en el departamento, conectando a muchas instituciones, asociaciones y actores locales, entre ellos; INJUVE, Dirección Departamental de Educación, Gobernación Departamental, Oficina Legislativa, Red Alternativa Juvenil de Morazán, entre otras.

Las actividades realizadas este año nos han permitido dar un salto cualitativo, puesto que nos ha formado en la práctica, pero también nos ha permitido posicionarnos en las agendas de coordinación en el departamento, y cada vez nos convertimos en referentes de lo que hacemos, aun cuando lo que hacemos debe ser mejorado.

Consciente El Salvador es un proyecto social en proceso de expansión y maduración, lo que significa que la gestión realizada estos años por la Junta Directiva ha sido productiva, pero a la misma vez se nos presentan nuevos retos que nos exigirán mayor compromiso, mayor eficiencia y mejores resultados.

Como director de Consciente El Salvador me siento alegre por lo hecho hasta la fecha, pero aun considero que podemos lograr cosas más grandes, y con nuestro equipo de trabajo estamos en la disposición de desafiar y superar lo alcanzado hasta este momento.

Siempre me he definido como un luchador social y Consciente se ha convertido en el instrumento que ha permitido materializar muchos de mis sueños. Por ello considero que mi labor al frente de este esfuerzo va más allá de una satisfacción laboral, y se encuentra cruzada por sentimientos muy profundos, que me han acompañado y me acompañaran siempre.

 

Autor: Jasael Torres, Coordinación General, Consciente El Salvador

 

Evento Cultural de cierre de los talleres de género en el Instituto de Osicala

Livia Jakob

Erfahrungsbericht eines Paten

10. Dezember 2016/in Deutsch, Forschung, News, Stipendienprogramm/von Livia Jakob

Christoph Kühnhanss erzählt von seiner Patenschaft bei Consciente

Wenn einer in der Schweiz geboren ist, hier ganz gut gelebt hat und schon ein bisschen in die Jahre gekommen ist, dann hat er sich meistens in einem weichen Bett aus Bequemlichkeit und Hedonismus eingerichtet und blickt mit einer Mischung aus Melancholie, Betroffenheit und Zynismus in die Welt, froh darüber, es so gut getroffen zu haben. Natürlich ist man informiert, liest das Bücher, Zeitungen und ab und an das Feuilleton, geht ins Museum, man schimpft über Putin, schüttelt den Kopf über Trump, diskutiert die Weltlage und ist betroffen von den Panama Papers, dem Klimawandel, der Armut, der Ungleichheit, dem Syrienkrieg und dem untergehenden Regenwald.

Man fährt trotzdem ein Auto (geht ja nicht anders, aber wenigstens ein umweltschonendes), man gönnt sich ab und an einen Städteflug (mit CO2-Kompensation, klar!), fliegt auch mal weit weg (höchstens ein mal im Jahr und wenn, dann an eine exotische Destinationen, wo alles noch echt ist!), und man geht gerne ins Sushi-Lokal (die Meere sind eh bald leer) oder gönnt sich ein Rindsfilet (natürlich Schweizer Fleisch) mit spanischem Wein (ist ja nicht allzu weit weg).

In etwa dieser Verfassung habe ich mich an der Uni Bern eingeschrieben, mit 58 Jahren, um Soziologie zu studieren. Wozu? Für gar nichts. Zweckfrei, an sich so schön, ein hedonistischer Egotrip. Cool! Wahrscheinlich ging es um mehr Munition für diese zynisch-distanzierte Weltsicht, die uns von jeglichem Handeln entlastet. Doch dann kam alles anders!

Ich habe Tina getroffen, Soziologie-Studentin, aber gar nicht wie ich. Sie hat Werbung gemacht für eine junge Frau in El Salvador (wo ist das noch gleich?), die studieren will und nicht kann. Wie bitte? Nicht kann? Ja, kein Geld. Tina hat mir mit Riesen-Begeisterung vom CONSCIENTE erzählt, mir Fotos gezeigt vom fernen Salvador und von dieser jungen Frau, die mit ihrer Mutter in einer armseligen Wellblechhütte wohnt – und nach nicht ganz fünf Minuten war ich Pate von Melissa.

Tina zu Besuch bei Stipendiatin Melissa (i.d. Mitte), mit Melissas Grossmutter und Nichte

Melissa – eine blitzgescheite, mittlerweile 19-jährige Salvadorianerin, die damals nichts sehnlicher wünschte, als Mathematik zu studieren. Das tut sie seit einem Jahr!  Und seither stehe ich in regem Kontakt mit ihr, wir schreiben E-Mails und dann und wann kommt aus El Salvador ein selbst gebasteltes Geschänkli in die Schweiz, das mich meist zu Tränen rührt. Ich schicke dafür päckliweise Schweizer Schoggi über den Atlantik. Melissa ist unglaublich herzig, sie ist unglaublich dankbar. Ich konnte ihr kaum angewöhnen, mich zu duzen (das tut man offenbar nicht mit einer „Respekts”-Personen. Respektsperson?). Sie erzählt mir etwa von der „flor de izote”, einer essbaren Riesenblüte, die in Morazán wächst, oder von einer CONSCIENTE-Exkursion auf den höchsten Vulkan des Landes oder von den Nachhilfestunden für Maturanden, die sie im Rahmen des CONSCIENTE-Programms für die Uni-Aufnahmeprüfung gibt – und von ihrer Mutter, ohne die sie sich das Leben nicht vorstellen könne!

Und siehe da, mein Studium – als selbstgefälliger Egotrip geplant – hat eine ganz neue Dimension bekommen. Mittlerweile habe ich die anderen Mitkämpferinnen und Mitkämpfer von CONSCIENTE  kennengelernt, Malin, Livia oder auch Lilo, der uns aus Salvador besuchen kam. Alle sprühen vor Energie, Tatendrang und kreativen Ideen!

Eine davon ist folgende: Die Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen, die CONSCIENTE mit so großem Engagement vorantreibt. Im Rahmen meiner Masterarbeit werden wir eine empirische Studie über die Wirkungskraft der CONSCIENTE—Workshops durchführen und vielleicht sogar ein kleines soziologisches Institut in El Salvador gründen, das sogenannte action research betreiben soll: Angewandte Soziologie als Begleitungsmaßnahme von praktischen Entwicklungsprojekten! In einer breit angelegten Studie werden wir etwa 4000 Schüler in 200 Gymnasialschulklassen von Morazán befragen. Wir erwarten Aufschluss darüber, wie die intensiven Bildungs-Workshops von CONSCIENTE, etwa zu Gender- oder Umweltproblemen, funktionieren und welche Effekte sie langfristig haben. Wir werden damit wissenschaftlich messen und belegen, ob und in welchem Ausmaß die Bildungsmaßnahmen Wirkung zeigen, und wir werden auf der Basis dieser Erkenntnisse die CONSCIENTE-Projekte in feedback-Prozessen laufend optimieren können. Das genau ist action research: Angewandte Wissenschaft in der Praxis transformativer Prozesse. Denn für den Erfolg von Entwicklungsmaßnahmen zählt nicht bloß das gute Herz, sondern auch das Wissen, was genau effizient und hilfreich ist.

Melissa hat mich eingeladen, nach El Salvador zu kommen. Sie und ihre Familie werde mich „con brazos abiertos” – mit offenen Armen – empfangen. Ihre Mama will „flor de izote” ausbacken und alle möglichen Sachen, die ich bestimmt nicht kenne, und sie werde mir alles zeigen und geben, was im Bereich ihrer Kraft und Möglichkeiten liege. – Ich muss also los, das Flugticket kaufen…

 

Autor: Christoph Kühnhanss ist 58, ehemaliger Unternehmer und studiert aktuell Soziologie in Bern. Seit Januar 2016 ist er ausserdem Pate von Melissa

 

Mehr Informationen zum Stipendienprogramm
Stipendium übernehmen
Livia Jakob

My memories from El Salvador

10. Dezember 2016/in Englisch, Freiwilligenarbeitsprogramm, News, SCI Freiwilligeneinsatz/von Livia Jakob

Bericht von Otto Härö über seinen Freiwilligeneinsatz bei Consciente

Xiomara, the teacher in one of the two schools I was working in as a volunteer in El Salvador, sent me a video just some weeks ago. In the video the children of the school were singing “The Lion Sleeps Tonight”, in plain English. That’s one of the videos that has brought me most happiness, and it made me want to go back to El Salvador. Seeing, after being away from El Salvador for months, that the children still sing so well and with so much energy was something really inspiring.

What I liked a lot in my stay as a volunteer in Consciente was the cooperative air they have. In Consciente we did things together. Although teaching English and arts was kind of my own project there, the people around me were interested to know how I was doing and were always keen on supporting me. Whether it was helping in the planning the classes or listening to how well, or how badly, I felt the classes that day had worked out. By the way, the more active the classes were, the better they worked out. Bingo with English numbers was one of the favourite activity of the children. And of course singing “The Lion Sleeps Tonight” together 😉

In El Salvador they do things together. One example; When we went to spend a day by the beautiful river Sapo, of course we took with us the ingredients to prepare bean soup on the spot. Once we were there, some started to prepare the beans, some to find firewood and others to prepare the fire. The atmosphere of togetherness and the unreserved warmth in El Salvador made a strong positive impact on me. And the bean soup always tastes much better after having prepared it together!

Apart from the classes in the schools with the children, I had the opportunity to participate in other activities of Consciente as well. I had the opportunity to get to know many of the students Consciente supports. Participating in the educational events and everyday life of the students I learned a lot, but also I felt that I had the opportunity to participate in something really important and significant. In my opinion, what makes Consciente bigger and more effective, is the believe in the people it has. In Consciente it is believed that a change and positive impacts come from the people, by empowering the people to go forward and inspire others.

 

Autor: Otto Härö aus Finnland, Freiwilliger für Consciente von Februar 2016 – April 2016

Mehr Informationen zu Freiwilligeneinsätzen bei Consciente
Website SCI Schweiz
Elmer Sandoval

Evento de cierre en Osicala

31. Oktober 2016/in News, Spanisch/von Elmer Sandoval

Se ha culminado el proyecto sobre Educación en Género, compartimos el evento de cierre en el INSTITUTO NACIONAL DE OSICALA.

Agradecemos el acompañamiento por parte del MINED, el evento se desarrolló con mucha alegría y motivación a seguir participando de los talleres que como Consciente ofrecemos a Instituciones y organizaciones sociales, hubo teatro participativo en donde el público no sólo es un expectador, se involucra y hace que sea mas integral.

Se agradece a los estudiantes, maestros y al Señor director Wilson Mata por abrir el espacio y poder compartir las ideas de Género para construir una sociedad con igualdad entre hombres y mujeres.

 

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Martina Jakob

Zu Besuch bei Wendy

24. Oktober 2016/in Deutsch, News, Stipendienprogramm/von Martina Jakob

 

Zu Besuch bei Wendy

Der Weg nach Pueblo Viejo ist so steil, dass ich Angst habe, der mit Schulkindern überfüllte Pick-Up könnte jederzeit rückwärts den Berg herunterrutschen. Früher fuhren hier noch keine Autos“, erzählt mir Wendy, „da mussten wir die zwei Stunden zur Schule zu Fuss gehen.“ Wendy hat sich für ein Consciente-Stipendium beworben und hofft, ab Januar 2017 mit ihrem Studium in Erziehungswissenschaften beginnen zu können. Seit mehreren Wochen nimmt sie nun auch an unserem Uni-Vorbereitungskurs teil, den eine Gruppe von CONSCIENTE-Stipendiaten für die neuen Bewerberinnen und Bewerber organisiert hat.

Schulbus nach Morazán

Schulbus nach Morazán

 

Nach einer holprigen Stunde mit einigen Überraschungen durch tief hängende Zweige und Kabel erreichen wir endlich Pueblo Viejo. Wendy wohnt mit ihren Eltern und ihren vier jüngeren Geschwistern in einem kleinen Haus aus Lehm. Als wir ankommen, ist die Mutter gerade dabei, das Mittagessen vorzubereiten. Sie füllt meinen Teller mit Reis, Bohnen, Eiern, Tortillas und selbst gebackenem Brot. „Manchmal backe ich Brot für den Verkauf“, erzählt sie, „aber das lohnt sich nicht wirklich, denn hier in Pueblo Viejo hat kaum jemand Geld, um mir etwas abzukaufen“. Wendys Mutter ist Hausfrau. Ihr Vater ist Bauer und pflanzt auf einem gepachteten Stück Land Mais und Bohnen. Wenn die Ernte gut ist, kann er manchmal für ein paar Dollar etwas verkaufen.

Wendy und ihre Familie vor ihrem Haus

 

Pueblo Viejo wird gefährlich
Wendy erzählt mir, dass sich in Pueblo Viejo in den letzten Monaten viel verändert hat. Im letzten Dezember sei plötzlich ein Junge ermordet worden, und ein paar Wochen später auch sein Vater. Zwei Kinder dieser Familie seien anschliessend in die Berge oberhalb vom Dorf geflüchtet, wo sie sich nun mit Diebstahl durchschlagen. „In fast alle Häuser im Dorf sind sie schon eingebrochen; auch bei uns“, meint Wendy. „Und einmal hat der Jüngere der beiden – er ist erst etwa 13 – ein 11-jähriges Mädchen vergewaltigt. Das macht mir Angst und ist furchtbar. Die beiden sind ja noch Kinder. “

 

„Ich würde hier so viel verändern.“

„Wenn ich könnte, würde ich hier so viel verändern“, erzählt mir Wendy weiter, „aber insbesondere möchte ich etwas für behinderte Kinder tun. Mein kleiner Bruder hat eine Sprechbehinderung. Aber an seiner Schule weiss niemand, wie man damit umgehen soll und so macht er kaum Fortschritte. Kinder wie er müssen gefördert werden. Hier besteht aber fast kein Bewusstsein für dieses Thema.“ Wendy ist bereits seit Längerem sozial engagiert. So hat sie etwa am ersten Jugendkongress von Morazán (siehe Projektbericht April – August 2016) teilgenommen und ist nun auch Teil unserer neu gegründeten Freiwilligengruppe «Juventud Consciente».

Zudem ist sie auch eine engagierte Schülerin: „Ich habe die Schule und das Lernen schon immer gemocht“, verrät sie. „Man könnte sogar sagen, dass meine Eltern ein wenig stolz auf mich sind. Darauf, dass ich nun das Gymnasium abgeschlossen habe. Und darauf, dass ich gute Noten hatte.“ Wendys grösster Traum besteht nun darin, an der Universität studieren zu können. „Ich möchte etwas aus mir machen, etwas in dieser Gesellschaft bewirken und vor allem meine Familie unterstützen können“, sagt sie.

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Wendy am 1. Jugendkongress von Morazán

Auf dem Heimweg überrascht uns ein Gewitter, das die steile Strasse innerhalb von Minuten in einen reissenden Bach verwandelt. Gerade noch rechtzeitig finden wir bei Wendys Cousin Denis Unterschlupf. Denis wohnt alleine mit seinem jüngeren Bruder. Sein Vater hat ihn schon verlassen, als Denis ein Kleinkind war und seine Mutter, die in die USA ausgewandert ist, unterstützt die beiden Brüder nur selten. Auch er hat sich für ein Consciente-Stipendium beworben – für sein Studium in Agrarwissenschaften. Während wir darauf warten, dass der Regen nachlässt, erzählt er uns, dass er einer Jugendorganisation von Pueblo Viejo angehört und als deren Vertreter ebenfalls am Jugendkongress teilnehmen konnte. Der letzte grosse Freiwilligeneinsatz der Gruppe bestand in einer gross angelegten Strassenreparatur, bei der das ganze Dorf mitgeholfen hat. Als wir uns wieder auf den steilen und rutschigen Weg machen, bin ich sehr dankbar für dieses Engagement.

Zu Besuch bei Wendy

Zu Besuch in Pueblo Viejo

Paten gesucht

Für das nächste Jahr sind wir nun dringend auf Paten und Patinnen für Wendy, Denis und 8 weitere junge Menschen angewiesen. Wenn Du dir vorstellen kannst, etwas abzugeben, um das Leben einer Person auf der anderen Seite der Erde zu verändern, dann melde Dich bei uns, um Dich als Pate oder Patin anzumelden oder um genauere Informationen zu erhalten.

Livia Jakob

Projektbericht April 2016 – August 2016

30. August 2016/in Deutsch, News, Projektbericht/von Livia Jakob
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