Einblick ins CAL-IMPACT-Projekt
Unser lokales Team in El Salvador hat ein Video zum CAL-IMPACT-Projekt erstellt – viel Spass dabei!
Untertitel (Deutsch oder Englisch) können auf der rechten Seite eingeschaltet werden.
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Als die Kinder der dritten Klasse der Schule „Caserio el Chupadero“ zum ersten Mal am Computer arbeiten dürfen…
Am Freitag, 23.03.18, ist der Container für unser Projekt CAL-IMPACT nach langem Zittern und Bangen endlich in San Francisco Gotera angekommen. In den nächsten zwei bis drei Wochen wird eine Crew von fünf CONSCIENTE-MitarbeiterInnen die über 700 Computer aufbereiten und an die 29 ausgewählten Schulen ausliefern, sodass wir, wenn alles gut geht, Mitte April mit dem Computer-gestützen Mathematikunterricht beginnen können.
Die Reise des Containers von Bern nach Gotera war wahrlich eine Zitterpartie und ein Lehrstück für die schwierige Feldarbeit in Ländern wie El Salvador: Schon die Verschiffung ab Basel verzögerte sich wegen der Januarstürme (Rheinhochwasser), eine Woche Verspätung hatte das Conatinerschiff in Antwerpen. Trotzdem kam der Container dann fast wie geplant am 25.02. im salvadorianischen Hochseehafen Ajacutla an. Aber den ganzen März über haben wir Listen, Fakturen, Quittungen und sonstige Dokumente für die Zollverwaltung heranschaffen müssen und immer hat noch etwas gefehlt. Schliesslich haben wir den nationalen Zolldirektoren, den Bildungsminister von Morazán und die Schweizer Botschaft in San José lanciert – am 23.3. morgens kam endlich die Freigabe. Was letztlich geholfen hat, wissen wir nicht, aber eine gute Lektion über die staatlichen Hürden in Entwicklungsländern war das allemal.
Am vergangenen Wochenende fanden die ersten IT-Schulungen mit den 40 LehrerInnen statt. Sie haben noch viel zu lernen und es wird eine strenge Prüfung geben, bevor wir sie in die Schulen schicken. Aber sie brennen alle darauf, endlich mit dem CAL-Unterricht starten zu können.
Als wir in Chilanga ankommen, denke ich daran, dass hier vor einigen Tagen ein Mann umgebracht wurde. Die improvisierten Bambuswände der kleinen Hütte, die Blanca mit ihrer Mutter und ihren zwei Schwestern bewohnt, bieten den vier Frauen keinerlei Schutz. Die 18-jährige Gymnasiastin hat sich bei Consciente für ein Stipendium beworben.
Sie und knapp 30 andere Bewerberinnen und Bewerber erfüllen unsere Kriterien für ein Stipendium und sind damit in der Vorauswahl. Der nächste Schritt im Selektionsprozess ist ein Hausbesuch, bei welchem die sozioökonomischen Verhältnisse der Familien dokumentiert und die Angaben aus dem Bewerbungsformular sorgfältig geprüft werden. Dadurch wollen wir sicherstellen, dass unsere Stipendien an junge Menschen vergeben werden, welche voll und ganz auf diese angewiesen sind und mit dem Wissen aus ihrem Studium zur Verbesserung der Lebensumstände in ihrer Gemeinde beitragen wollen.
Zu Besuch in Chilanga
Während des Besuchs erfahren wir, dass Blanca ab Februar 2018 Medizin studieren möchte. Das Studienfach interessiert sie, weil es anspruchsvoll ist und man damit etwas für andere Menschen tun kann. Nach ihrem Studium will Blanca in Chilanga eine Praxis eröffnen, in welcher Menschen aus armen Verhältnissen kostenlos behandelt werden sollen. Viele Familien in Chilanga leben in extremer Armut und haben keinen Zugang zu guter medizinischer Versorgung. Ausserdem ist die Sicherheitslage in der Gemeinde prekär; allein im letzten Monat hatte Chilanga sieben Morde zu verzeichnen. Bildung ist eine der wirkungsvollsten Präventionsmassnahmen gegen Kriminalität und Gewalt. In Chilanga ist sie jedoch für viele Jugendliche unerreichbar.
Im nationalen Vergleichstest hat Blanca als eine der Besten im ganzen Departement abgeschnitten. An ein Studium ist trotzdem nicht zu denken: Blancas Vater kümmert sich schon seit Jahren nicht mehr um die Familie, während ihre Mutter für knapp 100 Dollar pro Monat auf dem Markt Gemüse verkauft. Blanca hat daher all ihre Hoffnung in ein Consciente-Stipendium gesteckt – wenn es damit nicht klappt, wird sie wie ihre Mutter als Marktfrau ein Auskommen finden müssen.
„Wir werden deinen Antrag prüfen und dir in den nächsten Wochen Bescheid geben“, erklärt der Stipendienverantwortliche Joel, als wir uns von Blanca verabschieden. Dann machen wir uns mit dem Motorrad auf den Weg zum nächsten Hausbesuch – ins Bergdorf San Isidro.
Blanca möchte Medizin studieren.
Auf der Hauptstrasse Richtung Norden erwischt uns ein Gewitter. Nachdem wir die Stipendienunterlagen sorgfältig in Plastiksäcke verpackt haben, fahren wir durch den Regen weiter. Nach einer halben Stunde biegen wir in die sogenannte „Logitudinal del Norte“ ein – eine Autobahn ins Nichts. Sie ist das Resultat eines verfehlten Infrastrukturgrossprojekts. Auf der ganzen Strecke begegnen uns nur zwei Motorräder. In den Bergdörfern, die vor uns liegen, kann sich kaum jemand ein Auto leisten. Plötzlich hört die überdimensionierte Strasse auf und wir landen auf einem Waldweg, der nach San Isidro führt – in eine der ärmsten Gemeinden in Morazán. Dalí wohnt noch 45 weitere Minuten Fussmarsch vom Dorf entfernt. Hier gibt es keinen öffentlichen Verkehr mehr und auch mit dem Motorrad ist man kaum schneller. Wir werden bei jedem Schlagloch kräftig durchgeschüttelt, bis wir endlich vor der Lehmhütte stehen, in der Dalís Familie wohnt.
Dalís Familie wohnt in der Nähe des Bergdorfs San Isidro.
„Wisst ihr, manchmal ist einem das etwas unangenehm“, sagt Dalís Mutter ein wenig verlegen, als wir das Haus betreten. „Wir haben hier nur einen Raum. Wir leben bescheiden. Aber wie sagt man nicht so schön: Unter einer Bettdecke haben viele Leute Platz.“ Dalís Mutter ist Hausfrau, der Vater ist Bauer und bewirtschaftet ein gepachtetes Stück Land. Die Familie baut Mais und Bohnen an – wie fast alle Leute in der Region. Während des Bürgerkriegs sei das ein umkämpftes Gebiet gewesen, erklärt uns der Vater und zeigt auf die umliegenden Hügel. Da hätten auf allen Seiten die Bomben eingeschlagen. Er selbst habe während der 10 Kriegsjahre als Soldat mitkämpfen müssen.
Dalí möchte Jus studieren und Anwältin werden. „Seit ich erfahren habe, dass wir Menschen Rechte haben und diese oft verletzt werden, ist das mein grosser Traum“, erzählt sie uns und fügt an: „In meiner Gemeinde werden insbesondere die Rechte der Frauen oft verletzt. Der ‚Machismo’ ist allgegenwärtig. Falls ich studieren kann, möchte ich mich hier in der Region für Gerechtigkeit und Frauenrechte einsetzen.“
Nun ist es schon fast ein Jahr her, seit Dalí das Gymnasium abgeschlossen hat. Bildung war für sie schon immer sehr wichtig. Die Mutter erzählt stolz, wie gut ihre Tochter im nationalen Vergleichstest abgeschnitten habe – und das, obwohl sie mit hohem Fieber zum Test gegangen sei. Nach dem Gymnasium war aber zunächst Schluss mit Dalís Ausbildung. Die Familie kann die Kosten für ein Studium unmöglich tragen. So ist Dalí zuhause geblieben und hat ihrer Mutter im Haushalt geholfen. „Ich habe aber die Hoffnung nie aufgegeben und immer nach Möglichkeiten gesucht“, erzählt sie uns. „Und eines Tages hat mich meine Tante auf den Jugendkongress aufmerksam gemacht, den Consciente zusammen mit anderen Organisationen von Morazán durchführt. Ich konnte als eine der Vertreterinnen des Frauennetzwerks von Morazán teilnehmen. Der Kongress war eine unglaubliche Erfahrung für mich – da gibt es gar keine Worte dafür.“ Am Jugendkongress ist Dalí auch auf das Consciente-Stipendienprogramm aufmerksam geworden. Am Tag darauf hat die Familie kurzerhand die letzten drei Dollar zusammengekratzt und Dalí ist mit ihrem Vater nach Gotera gefahren, um das Bewerbungsformular auszufüllen. „Als gestern der Anruf für den Hausbesuch kam, habe ich fast geweint“, sagt Dalís Mutter. „Ich habe keine Familienangehörige, auf deren Unterstützung ich zählen kann. Meine Tochter ist unsere einzige Hoffnung.“
Dalí am II Jugendkongress von Morazán
Auf dem langen Heimweg denke ich über den unglaublichen Willen von vielen jungen Menschen in El Salvador nach, die ihren Umständen trotzen und für eine bessere Zukunft für ihre Familien und ihre Gemeinden kämpfen wollen. Und ich nehme mir vor, in den nächsten Wochen alles zu geben, um genügend Patinnen und Paten zu finden, die ihnen diesen Traum ermöglichen können.
Im Rahmen des CAL-IMPACT-Projektes werden wir im Schuljahr 2018 computergestützten Mathematikunterricht für 600 SchülerInnen in Morazán anbieten. Das Projekt wird wissenschaftlich vom Center for Regional Economic Development CRED und vom Soziologischen Institut der Universität Bern begleitet, die mit einer Impact-Evaluationsstudie mit RCT-Design (Randomized Controlled Trial) den Effekt von CAL auf die Leistungen der SchülerInnen untersuchen werden. Das langfristige Ziel von CAL-IMPACT ist die Skalierung von CAL auf nationale und allenfalls internationale Ebene in Mittelamerika.
Das Projekt hat das Potenzial, zum Show-Case für die Schweizer Development Community zu werden. Die Abschlussstudie wird im Sommer 2018 erwartet und grossen Impact auf CONSCIENTE als NGO haben.
Letzte Woche sind 17 junge Menschen aus den ärmsten ländlichen Regionen des Departements in unser neu eröffnetes Studierendenwohnheim eingezogen und konnten so mit ihrer Ausbildung beginnen. Neben ihrem Studium werden die Jugendlichen an wöchentlichen Workshops teilnehmen und die üblichen 180 Stunden Sozialeinsatz leisten. Mit ihnen zählt das Stipendienprogramm nun stolze 61 Stipendiatinnen und Stipendiaten!
Das Studierendenheim soll jungen Menschen aus armen, ländlichen Gemeinden eine Ausbildung an der neu eröffneten technischen Hochschule in San Francisco Gotera ermöglichen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten Kost und Logis in einem von uns betriebenen Internat und ein Taschengeld zur Bezahlung der Studiengebühren. Als Gegenleistung nehmen sie an einem Bildungsprogramm teil und müssen gemeinsam soziale Projekte planen und durchführen. So sollen sie darauf vorbereitet werden, ihr im Studium erworbenes Wissen zu teilen und in der Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen.
Ende letzten Jahres gab es einen grossartigen bildungspolitischen Erfolg zu verzeichnen. Eine langjährige Kampagne für tertiäre Bildung in Morazán, die CONSCIENTE gemeinsam mit lokalen Jugendorganisationen geführt hatte, war endlich erfolgreich: Ende März 2017 wurde in San Francisco Gotera, der Departementshauptstadt von Morazán, eine technische Hochschule eröffnet. Mit dieser ESCUELA TÉCNICA rückt der Traum eines Studiums für viele junge Menschen wortwörtlich näher, und zwar endlich ins eigene Departement. Die ESCUELA TÉCNICA ist eine Erweiterung der Universidad de El Salvador (UES) – der öffentlichen Universität von El Salvador, unterliegt aber einer eigenen Verwaltung. Seit März 2017 werden dort drei technische Studiengänge angeboten:
Die Studiengänge sind, basierend auf einer Studie der Universidad de El Salvador, auf die Probleme und Bedürfnisse im Departement abgestimmt. Technische Studiengänge sind insbesondere für Jugendliche aus armen Verhältnissen sehr attraktiv. Aufgrund ihrer kürzeren Dauer stellen sie eine kleinere finanzielle Last für die Familien dar und ermöglichen den Jugendlichen einen schnelleren Einstieg in den Arbeitsmarkt.
Trotz des grossen Bildungsinteresses der Jugendlichen war die technische Hochschule kurz davor, mit leeren Klassenzimmern – oder gar nicht – in ihr erstes Jahr zu starten. Ein paar Wochen vor Ablauf der Einschreibefristen war das Ziel von 60 Studierenden noch lange nicht erreicht: Viele Jugendliche wussten nichts vom neuen Bildungsangebot und auch ein technisches Studium in Gotera ist für viele junge Menschen unerreichbar. Die nach wie vor oft grossen Distanzen zwingen die Jugendlichen entweder zu zeit- und kostenaufwändigem Pendeln oder zu einer teuren und schwierigen Zimmermiete in der Kleinstadt – beides liegt für viele Familien finanziell nicht drin. Tertiäre Bildung ist damit zwar näher gerückt und erschwinglicher geworden, doch für viele sind Entfernung und Kosten noch immer zu hoch.
Infolge von bürokratischer Ineffizienz und universitätsinternen Machtkämpfen hatte sich der Ratifizierungsprozess der ESCUELA TÉCNICA stark verzögert: Erst Ende Januar – kurz vor Ablauf der Semestereinschreibefrist – wurde die Eröffnung der Hochschule bestätigt. Da zu diesem Zeitpunkt das Schuljahr bereits zu Ende war, konnte man die Jugendlichen nicht mehr direkt an den Gymnasien über das neue Bildungsangebot informieren. Damit das neue Bildungsangebot nicht ungenutzt blieb, nahm CONSCIENTE in Zusammenarbeit mit lokalen Jugendorganisationen diverser Gemeinden eine intensive Informationskampagne in Angriff. Wir besuchten alle Radio- und Fernsehsender in der Region und schickten Vertreter und Vertreterinnen in nahezu jedes Dorf, um Sitzungen mit lokalen Jugendlichen abzuhalten. Dank dieser Verbreitung von Informationen zur ESCUELA TÉCNICA und zum STUDIERENDENHEIM, konnte das Ziel von 60 Studierenden (20 pro Studiengang) erreicht werden. Knapp die Hälfte der zukünftigen Studierenden hat sich auch für ein Stipendium bei uns – entweder für einen Platz im Studierendenheim oder für ein monetäres Stipendium – beworben.
Da wir die vollständigen Kosten für die gesamte Projektspanne noch nicht absichern konnten, sind wir momentan noch auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten. Was den Lauf des Projektes angeht, werden wir euch auf dem Laufenden halten.
von Sales Hollinger
Die Sonne steht im Zenit, und die Hitze ist kaum erträglich, als ich mich zusammen mit einem jungen Mitarbeiter von Consciente auf den Weg mache nach Villa El Rosario, einem kleinen Dorf im Norden El Salvadors. Dort wohnt Elsy zusammen mit ihren Eltern und drei ihrer insgesamt neun Geschwister. Elsy ist eine von vielen jungen Menschen, die sich bei Consciente für eines der Stipendien beworben haben, die motivierten und sozial engagierten jungen Menschen eine universitäre Ausbildung ermöglichen sollen. Ohne finanzielle Unterstützung kann sich hier kaum jemand ein Studium leisten, und die Nachfrage nach Consciente-Stipendien ist entsprechend gross. Damit diese sinnvoll eingesetzt werden können, wird den BerwerberInnen gründlich auf den Zahn gefühlt: Wie sehr sind sie auf finanzielle Unterstützung angewiesen? Und vor allem: Inwiefern können und wollen die Jugendlichen in Zukunft zu einer besseren Gesellschaft beitragen? Unser Besuch soll diese Fragen klären.
Ausgerüstet mit Fragebogen, Fotoapparat und reichlich Trinkwasser durchqueren wir eine malerische Hügellandschaft, wobei wir bloss selten Leute antreffen, die sich der Mittagshitze preisgeben. Nach anfänglicher Skepsis bin ich unterdessen froh, auf den engen, holperigen Strassen mit dem Motorrad unterwegs zu sein und von der Wendigkeit des Zweirades profitieren zu können. Busse sollen auf diesen Strassen verkehren, allerdings nur zweimal am Tag, wie wir später in Erfahrung bringen sollten. Nach knapp zwei Stunden taucht es aus dicht bewaldeten Hügeln hervor: Villa El Rosario.
Elsys Familie wohnt gewissermassen im Freien. Die Fahrradabstellkammer entpuppt sich allerdings kurz darauf als Wohnzimmer – und Schlafraum. Doch gekocht und gelebt wird unter Schatten spendenden Mangobäumen und einem offensichtlich selbst gebastelten Unterstand. Als ich Elsy nach ihrem Arbeitsplatz frage, deutet sie verlegen auf meinen Stuhl. “Wir haben keinen Tisch”, entschuldigt sie sich. Im Gespräch finde ich heraus, dass sich Elsy während 6 Jahren zur medizinischen Laborantin ausbilden lassen möchte. Danach will sie in der Region ein medizinisches Labor eröffnen. “Wenn die Menschen hier medizinische Dienste in Anspruch nehmen möchten, müssen sie mitten in der Nacht aufstehen und eine mehrstündige Reise nach Perquín auf sich nehmen”, beschwert sie sich. Ihre anfängliche Schüchternheit weicht einem Anflug von Empörung, um gleich darauf in Nachdenklichkeit umzuschlagen. ¨Und ich möchte meiner Familie finanziell unter die Arme greifen können.”
Elsy (links) und Gricelda an einem Workshop zum Thema „Freiwilliges Engagement“
So wie Elsy geht es vielen jungen Menschen in El Salvador. Sie haben Ideen und Ambitionen, doch eine adäquate Ausbildung können sich nur wenige leisten. Das Einkommen, das Elsys Vater mit Gelegenheitsjobs in der Landwirtschaft erzielt, beträgt gerade einmal 150 Dollar. Das ist selbst für salvadorianische Verhältnisse wenig. Nächste Woche beginnt Elsys Studienprogramm, doch ohne Stipendium kann es sich Elsy nicht leisten, hinzugehen.
Auf dem Rückweg begleiten mich gemischte Gefühle. Der Gedanke, dass sich durch die finanzielle Unterstützung motivierter junger Menschen wie Elsy nicht nur konkrete Einzelschicksale, sondern durch deren künftiges Engagement ganze Gesellschaften verändern lassen, beflügelt. Allerdings weiss ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, ob sich für Elsy eine Patin oder ein Pate finden lässt. Noch bleiben ein paar Tage Zeit…
Wieder ist ein Jahr im Proyecto CONSCIENTE vorüber – ein Jahr voller persönlicher und kollektiver Herausforderungen und Erfolge. Hier erwartet euch ein bunter Rückblick auf die Höhepunkte von 2016. Diesmal haben wir versucht unser Jahr in Zahlen zusammenzufassen.
250 Teilnehmende beim ersten Jugendkongress von Morazán
Anfang Juli fand im Norden des Kantons Morazán der erste Jugendkongress statt. Rund 250 junge Menschen aus 22 Jugendorganisationen nahmen während drei Tagen an verschiedenen Workshops teil, hörten sich Vorträge an und debattierten über aktuelle Probleme und Herausforderungen der Jugend El Salvadors. Die Themen Freiwilligenarbeit, nachhaltige Agrarwirtschaft, politische Partizipation organisierter Jugendlicher und Gemeindearbeit standen im Zentrum aller Aktivitäten. Der Kongress war sowohl lokal als auch national ein grosser Erfolg und erlebte ein starkes Medienecho.
Gender-Workshops mit rund 2400 Jugendlichen aus dem ganzen Kanton
Anfang des Jahres bildete das CONSCIENTE-Team 20 junge Menschen zu so genannten Educadores Populares aus. Sie lernten in einem intensiven Trainingsprogramm, Gruppen mit kreativ-kritischen Methoden ein Thema näher zu bringen und zur Reflexion anzuregen. Zusätzlich wurden die Freiwilligen intensiv in die Gender-Thematik eingeführt und erlernten einen sechsstündigen Workshop, der traditionelle Geschlechterrollen herausfordert und Ungleichheiten beleuchtet. Im Anschluss führten die Educadores Populares diesen Workshop mit 92 Schulklassen an fünf Gymnasien durch und schlossen die Arbeit an jeder Schule mit einer kulturellen Veranstaltung ab.
Jeweils ca. 150 Gäste bei den hauseigenen Kulturveranstaltungen
In Zusammenarbeit mit dem nationalen Jugendinstitut führt CONSCIENTE regelmässig Kulturveranstaltungen durch. Zweimal im Monat gibt es im Jugendzentrum von Gotera Musik, Theater, Tanz und traditionelles Essen für alle. In dem sonst etwas verschlafenen Städtchen Gotera stösst dieses Angebot auf viel Zustimmung und die Veranstaltungen sind immer sehr gut besucht.
Die Stipendiat_innen leisteten 2016 mehr als 4000 Sozialstunden.
Im Januar 2016 konnten dank grosszügiger Patinnen und Paten aus der Schweiz 15 weitere junge Menschen ihr Studium mit einem CONSCIENTEStipendium beginnen. Das Programm zählt nun 26 Jugendliche, die sich ohne finanzielle Unterstützung nicht leisten könnten, ihren Bildungsweg am Gymnasium oder an der Universität fortzusetzen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten müssen als Gegenleistung in einem der CONSCIENTE-Programme oder in einem eigenen Projekt 150 Sozialstunden pro Jahr leisten. Viele haben freiwillig weitaus mehr gemacht.
40 engagierte Freiwillige in der neu gegründeten CONSCIENTE-Jugend
Im August wurde die CONSCIENTE-Jugend ins Leben gerufen – eine Gruppe von jungen Menschen, die sich freiwillig bei CONSCIENTE engagieren. Die Jugendlichen haben aus eigener Initiative bereits einen Spiel- und Open-Air-Filmabend, einen Bastelkurs an einer Primarschule, Umwelt-Flyer-Aktionen und vieles mehr durchgeführt. Im Dezember wollen sie einen Weihnachtsbaum aus Recycling-Flaschen bauen, um auf die Problematik einer zunehmenden Verschmutzung der Umwelt aufmerksam zu machen.
Über 15 Referate und Artikel in der Schweiz, Belgien und Finnland
Auch in Europa wurde in diesem Jahr viel freiwillige Arbeit für CONSCIENTE geleistet: Neben diversen Vorträgen, Artikeln in verschiedenen Zeitschriften und Infoständen gehören auch eine neu gestaltetet Homepage und eine gute administrative Hintergrundarbeit zu den diesjährigen Errungenschaften.
Wir haben zwar versucht mit einigen Zahlen einen kurzen Rückblick über unser Jahr 2016 zu geben, jedoch lässt sich das Engagement des Teams und der Freiwilligen in El Salvador niemals nur in Zahlen ausdrücken. Hier könnt ihr von einigen der Menschen, die hinter diesen Zahlen stehen, die persönliche Rückblicke auf das Jahr 2016 nachlesen.
Die diesjährigen Erfolge sind nicht nur dem unermüdlichen Engagement unseres Teams in El Salvador zu verdanken, sondern auch der grossen Solidarität vieler Menschen in der Schweiz und Deutschland. Ein herzliches Dankeschön geht an den SCI Schweiz, an die Avina-Stiftung, an die Kirchgemeinde Matthäus und natürlich an alle Patinnen und Paten, Spendende, Mitglieder und Interessierte. Wir würden uns unglaublich freuen, wenn ihr uns weiterhin unterstützen könntet, um all unsere Projekte Realität werden zu lassen!
Liebe Grüsse und einen guten Start ins neue Jahr!
Malin, Tina und Livia
Coordinación General, Consciente El Salvador
En muchas ocasiones se nos ha hecho la pregunta, ¿Qué es Consciente?, y en respuesta hemos sostenido que somos una institución comprometida con el desarrollo integral de la niñez, adolescencia y juventud de nuestro departamento, haciendo un especial énfasis en la educación, entendida ésta como motor impulsador del desarrollo en las comunidades.
Es en ese sentido que CONSCIENTE El Salvador ha realizado un trabajo arduo durante ya varios años en el departamento de Morazán, El Salvador, C. A, dirigido a la atención formativa de la juventud en lo fundamental, pero también se han realizado esfuerzos de articulación interinstitucional e intersectorial a través del cual se han logrado muchas cosas positivas para las comunidades. La materialización de gestiones como la educación superior, entre otras cosas, es producto de estas relaciones establecidas con el tejido social del departamento.
Durante el año 2016 el trabajo de Consciente se ha desarrollado a través de tres programas centrales;
a) Programa de Becas, que consiste esencialmente en el traslado del beneficio económico a jóvenes de escasos recursos para que puedan seguir sus estudios, y acompañado a ello se ejecuta un proyecto de prestación de servicio social y formación en valores y principios para la vida, garantizando con ello la generación de profesionales comprometidos con la sociedad.
b) Programa de Educación, área desde la cual se ha trabajado en la creación y facilitación de talleres y escuelas relacionadas a temas de interés local, definiendo para este año como ejes de atención; la escuela de género y la escuela ecológica.
c) Programa de Juventud, que ha consistido en la creación y el fortalecimiento de una agenda propia en materia de organización, formación y movilización juvenil, dando vida a la Juventud Consciente, esfuerzo que se articula de manera permanente con la Red Departamental de Jóvenes ALTERNATIVA, dinamizando una amplia agenda artística, cultural y recreativa en las comunidades.
Logros principales del año 2016
Programa de Becas:
Programa de Educación:
Desarrollo de un taller de género en el Instituo de Segundo Montes
Programa de Juventud:
Reunión de la Juventud Consciente
Cada una de estas actividades y muchas otras más, ha sido posible gracias a un esfuerzo articulado entre nuestro equipo de trabajo en El Salvador y el acompañamiento estratégico de Consciente en Suiza, pero más fundamental que ello, ha sido importante la articulación territorial en el departamento, conectando a muchas instituciones, asociaciones y actores locales, entre ellos; INJUVE, Dirección Departamental de Educación, Gobernación Departamental, Oficina Legislativa, Red Alternativa Juvenil de Morazán, entre otras.
Las actividades realizadas este año nos han permitido dar un salto cualitativo, puesto que nos ha formado en la práctica, pero también nos ha permitido posicionarnos en las agendas de coordinación en el departamento, y cada vez nos convertimos en referentes de lo que hacemos, aun cuando lo que hacemos debe ser mejorado.
Consciente El Salvador es un proyecto social en proceso de expansión y maduración, lo que significa que la gestión realizada estos años por la Junta Directiva ha sido productiva, pero a la misma vez se nos presentan nuevos retos que nos exigirán mayor compromiso, mayor eficiencia y mejores resultados.
Como director de Consciente El Salvador me siento alegre por lo hecho hasta la fecha, pero aun considero que podemos lograr cosas más grandes, y con nuestro equipo de trabajo estamos en la disposición de desafiar y superar lo alcanzado hasta este momento.
Siempre me he definido como un luchador social y Consciente se ha convertido en el instrumento que ha permitido materializar muchos de mis sueños. Por ello considero que mi labor al frente de este esfuerzo va más allá de una satisfacción laboral, y se encuentra cruzada por sentimientos muy profundos, que me han acompañado y me acompañaran siempre.
Autor: Jasael Torres, Coordinación General, Consciente El Salvador
Colonia Francisco Morazán, Calle Efraín Villatoro, Casa # 14, San Francisco Gotera, Morazán
+503 2654 3033
info@consciente.ong