Projekt: Portal Educativo Estudiantil

Projektüberblick

Projektlinie: Programm für Bildungsinnovation

Projektstandort: El Salvador, Departement Morazán

Projektdauer: 2018 – unbestimmt

Zusammenfassung: Das Portal Educativo Estudiantil leistet durch wirksame Lernumgebungen einen Beitrag zur Kompetenzentwicklung von Schülerinnen und Schülern an öffentlichen Primarschulen in El Salvador.

Projektzusammenfassung

Hintergrund

Bildung ermöglicht es den Menschen, ihre eigene Zukunft und die ihrer Gemeinden selbst in die Hand zu nehmen und schafft damit die Grundlage für einen nachhaltigen Entwicklungsprozess. Während sich der Zugang zu Bildung in den letzten Jahren in fast allen Ländern massiv verbessert hat, bleibt die Bildungsqualität im globalen Süden oft erschreckend tief (World Development Report 2018).

Auch El Salvador hat mit einem stark defizitären Bildungssystem zu kämpfen. Die Lehrpersonen sind oft fachlich und didaktisch ungenügend ausgebildet und mit den heterogenen Klassen überfordert. So können viele Kinder und Jugendliche nach Abschluss der Grundschule kaum lesen, schreiben oder rechnen.

Das Portal Educativo Estudiantil

Das Portal Educativo Estudiantil setzt direkt bei den Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler an und verhilft ihnen zu einem langfristigen Lernerfolg. Im Rahmen des von der DEZA prämierten Mathematik-Zusatzunterrichts (früher CAL-IMPACT – Computer-Assisted Learning) ermöglichen wir den Schulkindern mithilfe eines innovativen pädagogischen Konzepts, ihre individuellen Lücken aufzuarbeiten und gemeinsam den Spass am Lernen zu finden. Konkret nehmen jährlich rund 120 Primarschulklassen an unserem interaktiven Mathematikunterricht teil, der die Verwendung einer Computer-Software mit Spielen, Gruppenarbeiten und Werkstattunterricht kombiniert. Dazu werden junge Lehrpersonen intensiv vorbereitet und an den Schulen Computerräume eingerichtet. Als Gegenleistung stellen die Schulen das Mittagessen für die Schulkinder zur Verfügung. Ein weiterer Fokus liegt auf dem mentalen Wohlbefinden der Schulkinder, das mittels spezifischer Workshops gefördert wird. Dies trägt dazu bei, die bestmöglichen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Lernen zu schaffen. Seit 2021 erhalten ausserdem rund 200 Schulkinder Zusatzunterricht in Lesen und Schreiben. So soll sichergestellt werden, dass die Schüler:innen grundlegende sprachliche Kompetenzen erwerben und auch den weiteren Unterrichtsfächern folgen können.

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Das Wichtigste in Kürze

  • ZUSATZUNTERRICHT FÜR 120 SCHULKLASSEN

    Pro Jahr nehmen zwischen 2’500 und 3’000 Kinder an interaktivem Mathematik-Zusatzunterricht teil. Dort können sie ihre individuellen Lücken systematisch aufarbeiten.

  • Interaktives Lernen am Computer

    Mithilfe der Lernplattform „Khan Academy“ können die Kinder in ihrem eigenen Tempo lernen.

  • SPIELERISCHE METHODEN

    Mathematik- und Konzentrationsspiele fördern die Motivation und das gemeinsame Lernen.

  • Mentales Wohlbefinden fördern

    Durch gezielte Workshops lernen Schülerinnen und Schüler, mit belastenden Situationen umzugehen.

  • Evaluationsstudie

    In Zusammenarbeit mit der Universität Bern wurde das Projekt wissenschaftlich evaluiert – mit positiven Ergebnissen!

  • ZUSATZUNTERRICHT IN LESEN UND SCHREIBEN

    Nach einem erfolgreichen Pilotjahr im 2022 erhalten nun jährlich 200-300 Schüler:innen Zusatzunterricht in Lesen und Schreiben und können so auch in anderen Unterrichtsfächern besser folgen.

+1500

KINDER NEHMEN
PRO JAHR AM
INTERAKTIVEN
MATHEMATIK-
UNTERRICHT
TEIL

+250

KINDER ERHALTEN
ZUSATZ-
UNTERRICHT
IN LESEN
UND SCHREIBEN

2500

KINDER UND DEREN ELTERN WERDEN DURCH WORKSHOPS IM BEREICH MENTALER GESUNDHEIT BEGLEITET.

+1000

GESPENDETE COMPUTER WURDEN INSGESAMT NACH EL SALVADOR VERSCHIFFT.

Die Evaluationsstudie

Warum evaluieren?

Die Arbeit von Consciente orientiert sich am Ansatz „Innovate, test, then scale“. Das bedeutet, dass unsere  Projekte zunächst eine Probephase bestehen müssen, in der sie mit wissenschaftlichen Methoden sorgfältig evaluiert werden. Nur wenn sich ein Projekt als wirksam erweist, wird es weitergeführt und ausgebaut. So wollen wir sicherstellen, dass unsere Arbeit nicht nur gut gemeint ist, sondern tatsächlich die gewünschten Resultate erzielt. Das gilt auch für unser CAL-Projekt. Mithilfe einer „Randomized Controlled Trial“-Studie wurde die Auswirkung des Projekts auf die mathematischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gemessen. Zusätzlich wollten wir herausfinden, welche Programmvariante am besten funktioniert.

Wer steht dahinter?

Mit diesem Evaluationsdesign hat Consciente den mit 50‘000 CHF dotierten „Impact Evaluation Award 2017“ der DEZA und des Center for Development and Cooperation (NADEL) der ETH gewonnen. Die Evaluation wurde in Zusammenarbeit mit dem Center for Regional Economic Development und dem Institut für Soziologie der Universität Bern durchgeführt. Die Ergebnisse der Evaluationstudie bilden die Grundlage für unsere Arbeit seit Ende des Pilotjahrs 2018.

Wie sind wir vorgegangen?

Zunächst wurden 200 Schulklassen per Zufall in vier Gruppen eingeteilt: Gruppe 1 (40 Klassen) erhielt computerbasierten Mathematikunterricht mit einer Lehrperson, Gruppe 2 (40 Klassen) nahm an zusätzlichen CAL-Lektionen mit einer technischen Aufsichtsperson (ohne pädagogische Ausbildung) teil, Gruppe 3 (40 Klassen) erhielt Mathematikunterricht ohne Computer und Gruppe 4 (80 Klassen) nahm als Kontrollgruppe vorläufig nicht am Projekt teil. In allen Gruppen wurde vor und nach der Projektlaufzeit eine Mathematik-Prüfung durchgeführt. Durch einen Vergleich zwischen den Leistungen in Kontroll- und Treatmentgruppen kann die Wirkung („kausaler Effekt“) des Projekts geschätzt werden.

Was sind die Resultate?

Statistische Analysen zeigen, dass sich die Mathematikkompetenzen der Schulkinder aufgrund des Projekts signifikant und substantiell verbessert haben. Dabei hat sich der computerbasierte Zusatzunterricht (Gruppen 1 & 2) als wirkungsvoller und kosteneffektiver erwiesen als traditioneller Zusatzunterricht ohne Software (Gruppe 3).  Die genauen Resultate sind dem detaillierten Evaluationsbericht der Universität Bern zu entnehmen.

Die Studie im Detail

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