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Livia Jakob

Mitgliederversammlung 2020

5. Juni 2020/in Deutsch, News, Unterstützungsverein/von Livia Jakob

Neues Datum zum vormerken

Unsere Mitgliederversammlung wurde auf den 14. September verschoben. Sie wird je nach Situation im Käfigturm oder online stattfinden.

Weitere Infos folgen.

Livia Jakob

Doppelte Solidarität ,,trotz’’ Auf-der-Couch-sitzen?

13. April 2020/in Aktiv werden, Deutsch, News, Nothilfe, Spanisch/von Livia Jakob

 

Autorin: Eveline Tissot, Ärztin und Projektverantwortliche “Consciente médico”

 

Die Coronakrise beschäftigt auch uns von Consciente sehr. Während die meisten Vorstandsmitglieder auf Homeoffice umgestellt haben, wir unsere zweiwöchentlichen Meetings auf Skype abhalten und die Ärztinnen und Ärzte im Team täglich mit mehr und mehr Corona-Fällen konfrontiert werden, sind wir besorgt – besorgt um unsere Freundinnen und Freunde vom lokalen Team in El Salvador, deren Familien und alle anderen Menschen in El Salvador. 

Klar läuft auch hier bei uns nicht alles rund bei der Bekämpfung dieser Krise. Wenn sich aber das Virus in El Salvador ausbreitet, gibt es kaum Möglichkeiten, vergleichbare personelle und technische Ressourcen hochzufahren wie in der Schweiz. Was wird mit all den Patientinnen und Patienten geschehen? Man möchte gar nicht daran denken.

Aktuell wurden in El Salvador sämtliche Schulen und Strassenmärkte geschlossen; die Leute sollen zu Hause bleiben. Solche Massnahmen sind gegen die Ausbreitung des Coronavirus sehr effektiv. Doch sie treffen besonders jene zahlreichen Menschen hart, die bereits am Existenzminimum gelebt und sich etwa durch den Verkauf von Gemüse an lokalen Märkten über Wasser gehalten haben. Viele Familien haben schon heute nicht mehr genug zu Essen und schon gar keine Seife, um sich die Hände gründlich zu waschen. Daher wurde vom lokalen Team in El Salvador ein Plan zur Soforthilfe erstellt: Möglichst “BAG-konform” sollen die Menschen in den am stärksten betroffenen Gemeinden mit Nahrungsmitteln, Seife und Informationen bezüglich zu treffender Hygienemassnahmen versorgt werden. Dadurch hilft das lokale Consciente-Team den Menschen, den öffentlichen Verkehr und die Lebensmittelläden zu meiden, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Wir hoffen sehr, damit im präventiven Bereich einen Beitrag gegen die Ausbreitung des Coronavirus in El Salvador leisten zu können, denn niemand möchte sich vorstellen, was passieren würde, wenn das mangelhafte Gesundheitssystem von Viruspatientinnen und -patienten überrannt würde!

Das kannst du tun:

 

Solidarität in der Schweiz

Du kannst uns dabei helfen, indem du deine Mitmenschen in der Schweiz weiterhin dazu anhältst, die vom BAG verabschiedeten Hygienemassnahmen einzuhalten. Denn auch wir haben einen Einfluss auf die weltweite Verbreitung des Coronavirus und können so mithelfen, benachteiligte Regionen dieser Welt vor der Pandemie zu schützen. 

Weitere Informationen

Solidarität mit El Salvador: Nothilfe-Kampagne

Um die schwächsten Menschen und Familien in Morazán mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneprodukten zu versorgen, lanciert Consciente eine lokale Nothilfe-Kampagne. Unterstütze uns jetzt mit einer Spende und hilf so den freiwilligen Helferinnen und Helfern vor Ort, das Schlimmste zu verhindern!

Weitere Informationen

 

Livia Jakob

Die Corona-Pandemie in El Salvador: Unser lokales Team berichtet

13. April 2020/in Deutsch, News, Nothilfe, Spanisch/von Livia Jakob

Für ein Land wie El Salvador stellt die Corona-Pandemie eine riesige Herausforderung dar. Mangelhafte medizinische Kapazitäten, schwache Institutionen und grassierende Armut machen es schwierig, die Menschen angemessen zu schützen. Sieben Personen aus unserem Koordinationsteam erzählen, wie sie die Situation vor Ort erleben und trotz allem weiterarbeiten – denn sie werden gebraucht.

Übersetzung: Lena Ackermann

 

 

Idalia Claros (Nachhaltigkeitsbildung)

Wegen COVID-19 befinden wir uns in El Salvador seit dem 14. März im Ausnahmezustand. Seit dem 22. März gibt es eine totale Ausgangssperre. Schwierig ist, dass unsere Bevölkerung nicht nur einem gesundheitlichen Risiko ausgesetzt ist, sondern auch zunehmender militärischer Kontrolle, da die verfassungsmässigen Grundrechte ausser Kraft gesetzt wurden. Am stärksten betroffen sind die Menschen, die gesellschaftlich und historisch am schlechtesten gestellt sind. Denn in Quarantäne zu leben ist ungleich schwieriger für eine Familie, deren Existenz nicht gesichert ist. Tausende von Familien lebten von einem Dollar am Tag – und haben jetzt gar kein Einkommen mehr.

In El Salvador ist diese Krise nicht nur eine gesundheitliche Herausforderung, sondern sie verschärft auch wirtschaftliche und soziale Probleme. Dazu gehören geschlechtsspezifische Gewalt, Machtmissbrauch der Polizei und der Armee, Lebensmittelknappheit, schlechte medizinische Behandlung und Überbelegung der Spitäler.

In diesem Kontext haben auch wir vom Consciente-Team Sicherheitsmassnahmen ergriffen und unsere Planung kurzfristig angepasst. So haben wir für den Moment alle Aktivitäten vor Ort und in Gruppen abgesagt, wovon insbesondere das Projekt für Nachhaltigkeitsbildung stark betroffen ist. Nun arbeiten wir online und nutzen unsere Zeit, um pädagogische und methodologische Leitfäden für unsere Workshops zu erarbeiten. Auf diese Weise wird die Arbeit des Programms weitergeführt und wir sind entschlossen, unsere Ziele zu erreichen und einen Beitrag zum sozialen Wandel in Morazán zu leisten.

 

Emely Montiel  (Sekretariat)

Die Situation im Land ist ernst, denn leider hat El Salvador weder die nötigen Mittel noch die Werkzeuge, um diese Pandemie in den Griff zu bekommen. Viele Menschen leben in Armut, vor allem in den ländlichen Gebieten. Dort gibt es keine Krankenhäuser oder Apotheken, um Medikamente zu besorgen. Um Nahrungsmitteln zu besorgen, muss man eine Transportmöglichkeit finden oder Stunden zu Fuss geben. An solchen Orten leben viele Menschen, Erwachsene ebenso wie Kinder. Darum müssen wir die Ärmsten unterstützen, so gut wir können. Wir brauchen Lebensmittel, Medikamente und Wasser, damit diese Menschen ihren täglichen Gebrauch decken können.

Wir schicken herzliche Grüsse aus dem kleinen El Salvador. Wir bedanken uns für Ihre Hilfe und Unterstützung in dieser Situation, die uns alle auf der ganzen Welt betrifft.

 

Jonathan Sanchez (CAL-IMPACT, Mathematik)

Mein Name ist Jonathan Sanchez und ich arbeite im Projekt für Bildungsinnovation im Bereich der Mathematik. Nun arbeiten wir von zu Hause aus und setzen uns weiter mit grossem Enthusiasmus für eine bessere Bildung in Morazán ein. Die Bevölkerung befindet sich aufgrund der sozioökonomischen Bedingungen in El Salvador in einer sehr schwierigen Situation. Denn hier bedeutet zuhause zu bleiben für viele, dass sie ihr tägliches Einkommen verlieren. Viele Menschen leben von dem bisschen Geld, dass sie jeden Tag einnehmen; Gelegenheitsjobs gibt es kaum welche. Die Regierung ergreift zwar Massnahmen, die aber leider nicht der Mehrheit der Bevölkerung zugutekommen. Dies führt zu Chaos und Unstimmigkeit in der Gesellschaft: Viele Menschen liessen sich von ihren Impulsen mitreissen und sind auf die Strasse gegangen, um dafür zu protestieren, dass sie Hilfe erhalten. Dies wird sich bestimmt negativ auf die Anzahl der angesteckten Personen auswirken.

 

Gricelda Véliz (Programm für Nachhaltigkeitsbildung)

Ich heisse Gricelda Véliz und arbeite im Team für Nachhaltigkeitsbildung. Durch die Pandemie befindet sich El Salvador in einer alarmierenden Situation: Viele Menschen, die im informellen Sektor beschäftigt sind und nicht mehr arbeiten dürfen, haben nun keine Mittel mehr, um Essen zu kaufen. Menschen in extremer Armut leben oft von der Hand in den Mund. Sie sind es auch, die am stärksten von der Situation betroffen sind. Es sind oft ältere Menschen, die vom Strassenverkauf leben, oder alleinerziehende Mütter, die vier oder fünf Kinder ernähren müssen. Die Situation ist wirklich besorgniserregend.

 

Alonzo Solís (CAL-IMPACT, LehrerInnen-Weiterbildung)

Ich heisse Alonzo Solís und ich gehöre zum Team von Consciente El Salvador. Trotz der Pandemie, in der wir uns weltweit befinden, arbeiten wir weiter mit grossem Enthusiasmus – auch wenn wir das von zuhause aus tun müssen.

Wir können unsere Projekte vielleicht nicht so durchführen, wie wir sie geplant haben, aber wir arbeiten mit voller Kraft an jedem von ihnen. Im Moment entwickeln wir zum Beispiel Leitfäden und Videos zur Vermittlung mathematischer Inhalte. Ausserdem arbeiten wir an Workshops zur Förderung der psychischen Gesundheit von Schulkindern, die wir in unser CAL-IMPACT-Projekt einbauen wollen. Dafür kreieren wir Geschichten zu Themen wie Empathie, Selbstbewusstsein, Schmerz, positiver Disziplin oder Familie.

Die momentane Situation trifft viele Menschen sehr hart, sowohl ökonomisch als auch gesundheitlich. Sie haben nun kein Einkommen mehr, mit dem sie die Grundbedürfnisse ihrer Familien decken können. Dies ist leider unvermeidlich, da unsere Gesundheit oberste Priorität hat. Wir hoffen, dass die Situation sich bald verbessert und wir nach vorne schauen können.

 

Mirian Benítez  (CAL-IMPACT, Pädagogik)

Am 21. März mussten wir alle das Büro von Consciente zu uns nach Hause verschieben. Das war kompliziert, denn der öffentliche Verkehr fuhr nicht mehr regelmässig und wir mussten zu Fuss gehen. Es war eine Woche voller Unsicherheiten und ich war traurig, dass unser Projekte nicht wie gewohnt weiter funktionieren würden. Das Zentrum unseres Projekts sind die Kinder und Jugendlichen, die Lehrerinnen und Lehrer – wie sollte das Projekt ohne sie weitergehen? Aber dann merkte ich, dass unsere Projekt nicht stillstehen müssen. Wir begannen, über interaktive Plattformen mit den Lehrpersonen zu arbeiten. Nun planen wir unsere Projekte von zuhause aus. Trotzdem gibt es viel Unsicherheit, da wir nicht wissen, wie lange die Schulen geschlossen bleiben. Es wird die beste Nachricht sein, wenn diese Krise vorbei ist und die Schulen wieder öffnen können.

 

Gilberto Ambrocio (Programm für Nachhaltigkeitsbildung)

Was unser Land und die Welt im Moment erleben, ist uns so noch nie passiert. In El Salvador stehen wir in vielen Bereichen vor einer grossen Krise. Es ist traurig, jeden Tag mit unzähligen schlechten Nachrichten zu beginnen, die vermitteln, in welcher Situation sich viele Familien überall in El Salvador befinden. Vielleicht bin ich zu jung; ich habe jedenfalls noch nie so etwas gesehen. Ich weiss, dass unser Land in seiner Geschichte viele schwierige Momente erlebt hat, von sozialen Problemen und Ungleichheit bis zu Invasionen und Kriegen. Immer wurde versucht, nach vorne zu schauen, denn wir sind es gewohnt, durchzuhalten. In solchen Situationen zeigen sich die ungerechten Bedingungen hier umso stärker, und viele arme Familien sind besorgt, weil sie kein Geld haben und nichts zu Essen. Trotzdem verlieren wir die Hoffnung nicht, dass wir das überstehen werden. Diese Krise wird uns alle etwas lehren – vor allem jene, die Entscheidungen über unser Land treffen: Wir wissen nun umso mehr, dass es unser Engagement braucht. Eine würdige Arbeit bedeutet, Menschen Sicherheit zu geben. Ich hoffe, wir haben bald gegen diese Krankheit gewonnen.

 

COVID-19: Nothilfe-Kampagne

Um die schwächsten Menschen und Familien in Morazán mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneprodukten zu versorgen, lanciert Consciente eine lokale Nothilfe-Kampagne. Unterstütze uns jetzt mit einer Spende und hilf so den freiwilligen Helferinnen und Helfern vor Ort, das Schlimmste zu verhindern!

Weitere Informationen
Livia Jakob

Jahresbericht 2018

25. Dezember 2018/in Bildungsprogramm, Deutsch, Freiwilligenarbeitsprogramm, News, Projektbericht, Stipendienprogramm/von Livia Jakob

Liebe Freundinnen und Freunde

2018 war wieder ein ereignisreiches Jahr für Consciente und wir freuen uns, euch einen spannenden Projektbericht vorlegen zu können. Dank eurer grosszügigen Unterstützung konnten wir in El Salvador vielen Kindern und Jugendlichen neue Bildungsperspektiven eröffnen – und damit eine Chance auf einen Ausweg aus der Armut und auf ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben bieten.

Wir hoffen, dass wir auch dieses Jahr mit eurer Solidarität in Form von kleinen und grossen Beiträgen rechnen dürfen. Herzlichen Dank schon jetzt!

Nun wünschen wir euch viel Spass bei der Lektüre!​

Herzliche Grüsse,
Euer Consciente-Team

 

Zum Jahresbericht 2018
Livia Jakob

Stadt Bern unterstützt CONSCIENTE-Projekte 2019 – 2022

17. September 2018/in CAL-IMPACT, Deutsch, Evaluation, Forschung, News/von Livia Jakob

Der Gemeinderat der Stadt Bern hat CONSCIENTE eine Unterstützung von 200’000 CHF über vier Jahre zugesprochen. Das Geld wird in ein innovatives Ausbildungsprojekt in einer der ärmsten Regionen El Salvadors fliessen, das sich dem Problem der erschreckend tiefen Bildungsqualität an öffentlichen Schulen annimmt. Im Rahmen des DEZA-prämierten Pilotprojektes CAL-IMPACT wurden im Schuljahr 2018 bereits 2400 Schulkinder mit neuartigen pädagogischen Methoden und mit Unterstützung von spielerischer Lern-Software in Mathematik unterrichtet. Der Erfolg des Pilotprojektes wird von der Universität Bern wissenschaftlich evaluiert. Mit der finanziellen Unterstützung der Stadt Bern kann das CAL-IMPACT nun verfeinert und nachhaltig weitergeführt werden.


Einblick ins CAL-IMPACT-Projekt:

Untertitel (Deutsch oder Englisch) können auf der rechten Seite eingeschaltet werden.

Weitere Informationen:

Medienmitteilung als PDF
CAL-IMPACT Projekt-Video
Mehr zum CAL-IMPACT Projekt
Martina Jakob

Einblick ins CAL-IMPACT-Projekt

15. September 2018/in CAL-IMPACT, Deutsch, Evaluation, Forschung, News/von Martina Jakob

Unser lokales Team in El Salvador hat ein Video zum CAL-IMPACT-Projekt erstellt – viel Spass dabei!

Untertitel (Deutsch oder Englisch) können auf der rechten Seite eingeschaltet werden.

Weitere Informationen:

CAL-IMPACT Projekt-Video auf Youtube
Mehr zum CAL-IMPACT Projekt
Martina Jakob

„Lernen muss nicht langweilig sein“: Start eines vielversprechenden Bildungsprojekts

25. April 2018/in Bildungsprogramm, CAL-IMPACT, Deutsch, Forschung, News/von Martina Jakob

Als die Kinder der dritten Klasse der Schule „Caserio el Chupadero“ zum ersten Mal am Computer arbeiten dürfen…

Weiterlesen
Christoph Kühnhanss

CAL-IMPACT-Container in Gotera angekommen

26. März 2018/in Bildungsprogramm, CAL-IMPACT, Deutsch, Forschung, News/von Christoph Kühnhanss

Am Freitag, 23.03.18, ist der Container für unser Projekt CAL-IMPACT nach langem Zittern und Bangen endlich in San Francisco Gotera angekommen. In den nächsten zwei bis drei Wochen wird eine Crew von fünf CONSCIENTE-MitarbeiterInnen die über 700 Computer aufbereiten und an die 29 ausgewählten Schulen ausliefern, sodass wir, wenn alles gut geht, Mitte April mit dem Computer-gestützen Mathematikunterricht beginnen können.

Die Reise des Containers von Bern nach Gotera war wahrlich eine Zitterpartie und ein Lehrstück für die schwierige Feldarbeit in Ländern wie El Salvador: Schon die Verschiffung ab Basel verzögerte sich wegen der Januarstürme (Rheinhochwasser), eine Woche Verspätung hatte das Conatinerschiff in Antwerpen. Trotzdem kam der Container dann fast wie geplant am 25.02. im salvadorianischen Hochseehafen Ajacutla an.  Aber den ganzen März über haben wir Listen, Fakturen, Quittungen und sonstige Dokumente für die Zollverwaltung heranschaffen müssen und immer hat noch etwas gefehlt. Schliesslich haben wir den nationalen Zolldirektoren, den Bildungsminister von Morazán und die Schweizer Botschaft in San José lanciert – am 23.3. morgens kam endlich die Freigabe. Was letztlich geholfen hat, wissen wir nicht, aber eine gute Lektion über die staatlichen Hürden in Entwicklungsländern war das allemal.

Am vergangenen Wochenende fanden die ersten IT-Schulungen mit den 40 LehrerInnen statt. Sie haben noch viel zu lernen und es wird eine strenge Prüfung geben, bevor wir sie in die Schulen schicken. Aber sie brennen alle darauf, endlich mit dem CAL-Unterricht starten zu können.

Mehr Informationen zu CAL-IMPACT
Christoph Kühnhanss

Feintuning unseres CAL-IMPACT-Projektes an der ETHZ

23. November 2017/in Bildungsprogramm, Deutsch, Forschung, News/von Christoph Kühnhanss
Am 20.11.2017 hat CONSCIENTE das Projekt CAL-IMPACT am Center for Development and Cooperation NADEL der ETHZ präsentiert – zusammen mit dem anderen Award-Gewinner, dem Schweizerischen Roten Kreuz. Ziel des eintägigen Workshop war es, unserem Projekt für computer-gestütztes Lernen in El Salvador den „letzten Schliff“ zu geben – bevor es dann im März 2018 richtig los geht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des NADEL, erfahrene Praktikerinnen und Praktiker aus der Entwicklungszusammenarbeit und Vertreter der DEZA haben mit uns gemeinsam jeden einzelnen Schritt des Projektdesigns, der Evaluation und der Implementierung analysiert. Wir konnten hervorragende Inputs für eine weitere Optimierung von CAL-IMPACT mit nach Hause nehmen. Mit all den kritischen und konstruktiven Feedbacks sind wir nun bestens vorbereitet, um das sehr anspruchsvolle Projekt zum Fliegen zu bringen.

 

Mehr Informationen zu CAL-IMPACT
  • Bild: Unser Wissenschaftspartner Dr. Konstantin Büchel vom  Center for Regional Economic Development CRED bei der Präsentation der ersten Ergebnisse der Pilot-Matheprüfung, die fast 600 Schülerinnen und Schüler im Oktober absolvieren mussten. Doch trotz all dem schweisstreibenden Nachdenken waren die Prüfungsergebnisse gelinde gesagt lamentabel. Um so notwendiger sind Massnahmen zur Verbesserung der Unterrichtsqualität – wie das Projekt CAL-IMPACT.
Martina Jakob

Stipendien für 2018 gesucht: zu Besuch bei Blanca und Dalí

1. November 2017/in Deutsch, News, Stipendienprogramm/von Martina Jakob

Als wir in Chilanga ankommen, denke ich daran, dass hier vor einigen Tagen ein Mann umgebracht wurde. Die improvisierten Bambuswände der kleinen Hütte, die Blanca mit ihrer Mutter und ihren zwei Schwestern bewohnt, bieten den vier Frauen keinerlei Schutz. Die 18-jährige Gymnasiastin hat sich bei Consciente für ein Stipendium beworben.

Sie und knapp 30 andere Bewerberinnen und Bewerber erfüllen unsere Kriterien für ein Stipendium und sind damit in der Vorauswahl. Der nächste Schritt im Selektionsprozess ist ein Hausbesuch, bei welchem die sozioökonomischen Verhältnisse der Familien dokumentiert und die Angaben aus dem Bewerbungsformular sorgfältig geprüft werden. Dadurch wollen wir sicherstellen, dass unsere Stipendien an junge Menschen vergeben werden, welche voll und ganz auf diese angewiesen sind und mit dem Wissen aus ihrem Studium zur Verbesserung der Lebensumstände in ihrer Gemeinde beitragen wollen.


Zu Besuch in Chilanga

Während des Besuchs erfahren wir, dass Blanca ab Februar 2018 Medizin studieren möchte. Das Studienfach interessiert sie, weil es anspruchsvoll ist und man damit etwas für andere Menschen tun kann. Nach ihrem Studium will Blanca in Chilanga eine Praxis eröffnen, in welcher Menschen aus armen Verhältnissen kostenlos behandelt werden sollen. Viele Familien in Chilanga leben in extremer Armut und haben keinen Zugang zu guter medizinischer Versorgung. Ausserdem ist die Sicherheitslage in der Gemeinde prekär; allein im letzten Monat hatte Chilanga sieben Morde zu verzeichnen. Bildung ist eine der wirkungsvollsten Präventionsmassnahmen gegen Kriminalität und Gewalt. In Chilanga ist sie jedoch für viele Jugendliche unerreichbar.

Im nationalen Vergleichstest hat Blanca als eine der Besten im ganzen Departement abgeschnitten. An ein Studium ist trotzdem nicht zu denken: Blancas Vater kümmert sich schon seit Jahren nicht mehr um die Familie, während ihre Mutter für knapp 100 Dollar pro Monat auf dem Markt Gemüse verkauft. Blanca hat daher all ihre Hoffnung in ein  Consciente-Stipendium gesteckt – wenn es damit nicht klappt, wird sie wie ihre Mutter als Marktfrau ein Auskommen finden müssen.

„Wir werden deinen Antrag prüfen und dir in den nächsten Wochen Bescheid geben“, erklärt der Stipendienverantwortliche Joel, als wir uns von Blanca verabschieden. Dann machen wir uns mit dem Motorrad auf den Weg zum nächsten Hausbesuch – ins Bergdorf San Isidro.


Blanca möchte Medizin studieren.

Auf der Hauptstrasse Richtung Norden erwischt uns ein Gewitter. Nachdem wir die Stipendienunterlagen sorgfältig in Plastiksäcke verpackt haben, fahren wir durch den Regen weiter. Nach einer halben Stunde biegen wir in die sogenannte „Logitudinal del Norte“ ein – eine Autobahn ins Nichts. Sie ist das Resultat eines verfehlten Infrastrukturgrossprojekts. Auf der ganzen Strecke begegnen uns nur zwei Motorräder. In den Bergdörfern, die vor uns liegen, kann sich kaum jemand ein Auto leisten. Plötzlich hört die überdimensionierte Strasse auf und wir landen auf einem Waldweg, der nach San Isidro führt – in eine der ärmsten Gemeinden in Morazán. Dalí wohnt noch 45 weitere Minuten Fussmarsch vom Dorf entfernt. Hier gibt es keinen öffentlichen Verkehr mehr und auch mit dem Motorrad ist man kaum schneller. Wir werden bei jedem Schlagloch kräftig durchgeschüttelt, bis wir endlich vor der Lehmhütte stehen, in der Dalís Familie wohnt.


Dalís Familie wohnt in der Nähe des Bergdorfs San Isidro.

„Wisst ihr, manchmal ist einem das etwas unangenehm“, sagt Dalís Mutter ein wenig verlegen, als wir das Haus betreten. „Wir haben hier nur einen Raum. Wir leben bescheiden. Aber wie sagt man nicht so schön: Unter einer Bettdecke haben viele Leute Platz.“ Dalís Mutter ist Hausfrau, der Vater ist Bauer und bewirtschaftet ein gepachtetes Stück Land. Die Familie baut Mais und Bohnen an – wie fast alle Leute in der Region. Während des Bürgerkriegs sei das ein umkämpftes Gebiet gewesen, erklärt uns der Vater und zeigt auf die umliegenden Hügel. Da hätten auf allen Seiten die Bomben eingeschlagen. Er selbst habe während der 10 Kriegsjahre als Soldat mitkämpfen müssen.

Dalí möchte Jus studieren und Anwältin werden. „Seit ich erfahren habe, dass wir Menschen Rechte haben und diese oft verletzt werden, ist das mein grosser Traum“, erzählt sie uns und fügt an: „In meiner Gemeinde werden insbesondere die Rechte der Frauen oft verletzt. Der ‚Machismo’ ist allgegenwärtig. Falls ich studieren kann, möchte ich mich hier in der Region für Gerechtigkeit und Frauenrechte einsetzen.“

Nun ist es schon fast ein Jahr her, seit Dalí das Gymnasium abgeschlossen hat. Bildung war für sie schon immer sehr wichtig. Die Mutter erzählt stolz, wie gut ihre Tochter im nationalen Vergleichstest abgeschnitten habe – und das, obwohl sie mit hohem Fieber zum Test gegangen sei. Nach dem Gymnasium war aber zunächst Schluss mit Dalís Ausbildung. Die Familie kann die Kosten für ein Studium unmöglich tragen. So ist Dalí zuhause geblieben und hat ihrer Mutter im Haushalt geholfen. „Ich habe aber die Hoffnung nie aufgegeben und immer nach Möglichkeiten gesucht“, erzählt sie uns. „Und eines Tages hat mich meine Tante auf den Jugendkongress aufmerksam gemacht, den Consciente zusammen mit anderen Organisationen von Morazán durchführt. Ich konnte als eine der Vertreterinnen des Frauennetzwerks von Morazán teilnehmen. Der Kongress war eine unglaubliche Erfahrung für mich – da gibt es gar keine Worte dafür.“ Am Jugendkongress ist Dalí auch auf das Consciente-Stipendienprogramm aufmerksam geworden. Am Tag darauf hat die Familie kurzerhand die letzten drei Dollar zusammengekratzt und Dalí ist mit ihrem Vater nach Gotera gefahren, um das Bewerbungsformular auszufüllen. „Als gestern der Anruf für den Hausbesuch kam, habe ich fast geweint“, sagt Dalís Mutter. „Ich habe keine Familienangehörige, auf deren Unterstützung ich zählen kann. Meine Tochter ist unsere einzige Hoffnung.“


Dalí am II Jugendkongress von Morazán

Auf dem langen Heimweg denke ich über den unglaublichen Willen von vielen jungen Menschen in El Salvador nach, die ihren Umständen trotzen und für eine bessere Zukunft für ihre Familien und ihre Gemeinden kämpfen wollen. Und ich nehme mir vor, in den nächsten Wochen alles zu geben, um genügend Patinnen und Paten zu finden, die ihnen diesen Traum ermöglichen können.

 

Mehr Informationen zum Stipendienprogramm
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