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Ruben Bär

Erfahrungsbericht von Kevin, Consciente-Stipendiat

7. Januar 2021/in Deutsch, News, Stipendienprogramm/von Ruben Bär

Autor: Kevin, Medizinstudent und Consciente-Stipendiat

Übersetzung: Sales Hollinger

Guten Tag, ich heisse Kevin, bin 20 Jahre alt und wohne in einem Dorf namens Gualococti im Departement Morazán. Ich studiere Medizin an der nationalen Universität von El Salvador und schliesse demnächst mein erstes Jahr ab.

Ich bin der drittälteste Sohn und lebe zusammen mit meiner alleinstehenden Mutter, meinen Grosseltern und zwei Brüdern. Meine Familie hat ein sehr geringes Einkommen: Der Grossvater ist Landwirt, die Grossmutter ist Hausfrau und meine Mutter arbeitet bei einer Reinigungsfirma. Obwohl sie fast nichts verdient, gibt sie sich grosse Mühe, uns finanziell über Wasser zu halten, während meine Brüder und ich unsere Ausbildungen absolvieren. Auch wenn wir manchmal Schwierigkeiten haben, sind wir sehr fleissige Schüler. Ich liebe meine Familie – deshalb bemühe ich mich, jeden Tag besser zu werden, damit sie eines Tages stolz auf mich sein können.

Trotz der Corona-Pandemie lief es mir im Studium bisher rund. Der Präsenzunterricht fiel aus und wir folgten den Lektionen online, was nicht immer einfach war. Denn wegen der Winterstürme war der Internetempfang teilweise beeinträchtigt, und manchmal waren die Lernplattformen nicht zugänglich. Dies warf uns zurück und erschwerte unseren Lernprozess, doch trotz allem erzielte ich gute Noten und bestand sämtliche Prüfungen. Ich bin sehr glücklich darüber, die ersten beiden Semester erfolgreich absolviert zu haben, und bereite mich nun voller Vorfreude aufs nächste Jahr vor.

Mit Consciente habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Sie organisierten für uns einen Umweltworkshop, damit wir uns besser kennenlernen, gemeinsam eine gute Zeit verbringen und natürlich etwas über das Thema Umwelt lernen können und wie sie gepflegt und geschützt werden kann. Im praktischen Teil des Workshops durften wir bei uns zuhause Gemüse zum Eigengebrauch anpflanzen. Dabei lernte ich viel über die Funktionsweise der Natur. Nun bin ich daran, meine Sozialstunden zu leisten. Im Februar dachte ich noch, dass ich diese in einer öffentlichen Klinik absolvieren würde – ich hatte bereits alles in die Wege geleitet. Doch aufgrund der besonderen Situation wurde daraus nichts. Stattdessen schlug uns Consciente zwei Projekte vor, in denen wir uns gemeinnützig betätigen und unsere Sozialstunden leisten konnten: Eines davon war eine Aufräumaktion und das andere ein Permakulturprojekt. Ich mache bei letzterem mit. Consciente besorgte uns die Samen und wir säten diese selber aus. Sobald die Wurzeln lang genug sind, pflanze ich die Setzlinge dann in den Boden, den ich dafür aber erst noch entsprechend aufbereiten muss. Nun ist bereits Sommer und es wird anspruchsvoll sein, sie zum Blühen zu bringen. Ich hoffe, dass mir das gelingt und ich eine ergiebige Ernte haben werde.

In diesem Jahr durfte ich viele neue Erfahrungen sammeln und wunderbare Momente mit meinen Studienkollegen, anderen Stipendiatinnen und dem Consciente-Team teilen. Dabei habe ich mehr über die Natur und über mein Fachgebiet, die Medizin, gelernt und ein erfolgreiches Studienjahr absolviert. Ich bin ihnen allen sehr dankbar dafür.

Stipendienprogramm – so funktioniert’s:

Im Stipendienprogramm von Consciente ermöglichen Menschen aus der Schweiz und Deutschland engagierten Jugendlichen aus armen Verhältnissen im Departement Morazán eine technische oder universitäre Ausbildung.

Finanzielle Unterstützung: Den monatlich bezahlten Betrag in Schweizer Franken erhalten die Jugendlichen in US-Dollar (Verhältnis 1:1) ausbezahlt.

Soziales Engagement: Die Stipendiatinnen und Stipendiaten leisten jährlich 100-180 Sozialstunden in einem der Projekte von Consciente oder in einem eigenen gemeinnützigen Projekt in ihren Gemeinden.

Briefkontakt: Bei einem persönlichen Stipendium besteht die Möglichkeit, mit der zugeteilten Person regelmässigen Briefkontakt zu pflegen.

Stipendien

  • Volles Stipendium für technische oder akademische Ausbildung
    100-160 CHF pro Monat
    Dauer: 2-6 Jahre (Medizin: 8 Jahre)
  • Teilstipendien
    25-95 CHF pro Monat
    Dauer: 2-6 Jahre​

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Ruben Bär

Erfahrungsbericht von Nuvia, Consciente-Stipendiatin

7. Januar 2021/in Deutsch, News, Stipendienprogramm/von Ruben Bär

Autorin: Nuvia, studiert nachhaltige Landwirtschaft und ist Consciente-Stipendiatin

Übersetzung: Sales Hollinger

Mein Name ist Nuvia und ich studiere im ersten Jahr «Nachhaltige Landwirtschaft» an der technischen Hochschule. Dabei erhalten wir nicht nur Theoriekurse, sondern auch praktischen Unterricht. Leider sah ich mich während einer gewissen Zeit nicht in der Lage, dem Unterricht zu folgen, da dieses Jahr meine Mutter gestorben ist. Doch mit der Hilfe Gottes und vieler Menschen, die mir Mut zusprachen, schaffte ich es schliesslich weiterzumachen und mein Studium fortzusetzen.

Das Stipendienprogramm von Consciente ermöglicht es mir zu studieren, und die Unterstützung, die ich erhalte, ist gut gemeint und bedingungslos: Trotz der schwierigen Zeit für mich und meine Familie waren sie stets für mich da. Es ist bemerkenswert, wie sich das Team des Stipendienprogramms für die vielen bedürftigen Menschen wie mich einsetzt.

Die Workshops, an denen wir im Rahmen des Stipendienprogramms teilnehmen, haben mir geholfen, der Umweltproblematik bewusst zu werden und einen gesunden Lebensstil zu adoptieren. Die Sozialstunden, die wir während des Jahres leisten müssen, bedeuten praktische Anwendung des Gelernten und gewährleisten einen effektiven Lernprozess. Dabei konnte ich mehr Zeit mit meiner Familie und mit Freunden meiner Gemeinde verbringen, denn ich leistete meine Sozialstunden in einem kleinen Familiengartenprojekt mit dem Titel «Cultivando en el campo». Die Workshops von Consciente und die Sozialstunden waren eine grossartige Erfahrung für mich und halfen mir, trotz der vielen Hindernisse dieses Jahres weiterzumachen und meinem Ziel, eine kompetente Expertin auf meinem Fachgebiet zu werden, näherzukommen.

Stipendienprogramm – so funktioniert’s:

Im Stipendienprogramm von Consciente ermöglichen Menschen aus der Schweiz und Deutschland engagierten Jugendlichen aus armen Verhältnissen im Departement Morazán eine technische oder universitäre Ausbildung.

Finanzielle Unterstützung: Den monatlich bezahlten Betrag in Schweizer Franken erhalten die Jugendlichen in US-Dollar (Verhältnis 1:1) ausbezahlt.

Soziales Engagement: Die Stipendiatinnen und Stipendiaten leisten jährlich 100-180 Sozialstunden in einem der Projekte von Consciente oder in einem eigenen gemeinnützigen Projekt in ihren Gemeinden.

Briefkontakt: Bei einem persönlichen Stipendium besteht die Möglichkeit, mit der zugeteilten Person regelmässigen Briefkontakt zu pflegen.

Stipendien

  • Volles Stipendium für technische oder akademische Ausbildung
    100-160 CHF pro Monat
    Dauer: 2-6 Jahre (Medizin: 8 Jahre)
  • Teilstipendien
    25-95 CHF pro Monat
    Dauer: 2-6 Jahre​

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Sales Hollinger

Stipendien für 2021 gesucht!

20. Dezember 2020/in Deutsch, Stipendienprogramm/von Sales Hollinger

Liebe Freundinnen und Freunde

Neben dem lokalen Team von Consciente befinden sich seit März auch rund 120 Consciente-Stipendiat*innen im Homeoffice und üben sich im Fernunterricht. Dank einer gezielten Unterstützung mit Computern und Internetzugang konnten wir erreichen, dass sie 2020 ihr Studium erfolgreich fortsetzen konnten.

Nun steht 2021 vor der Tür, und wieder wollen wir möglichst vielen Jugendlichen aus mittellosen Familien die Möglichkeit geben, ihr Talent im Rahmen einer weiterführenden Ausbildung zu entfalten und später einen Beitrag zur Entwicklung der Region zu leisten. Was ein Stipendium im Leben eines Menschen bedeuten kann, erzählt euch unser Stipendiat Roberto in einem eindrücklichen Video:

Die Sicherung des Zugangs zu Bildung für junge Menschen ist gerade in Krisenzeiten besonders wichtig. Bitte unterstützt uns dabei, indem ihr ein Stipendium finanziert oder dies an mögliche Interessierte weiterleitet. Mehr Infos findet ihr unter www.consciente.ch/stipendien oder auf Anfrage an sales.hollinger@consciente.ch

Ein grosses Dankeschön und besinnliche Festtage

Sales, Koordinator Stipendienprogramm

Stipendienprogramm – so funktioniert’s:

Im Stipendienprogramm von Consciente ermöglichen Menschen aus der Schweiz und Deutschland engagierten Jugendlichen aus armen Verhältnissen im Departement Morazán eine technische oder universitäre Ausbildung.

Finanzielle Unterstützung: Den monatlich bezahlten Betrag in Schweizer Franken erhalten die Jugendlichen in US-Dollar (Verhältnis 1:1) ausbezahlt.

Soziales Engagement: Die Stipendiatinnen und Stipendiaten leisten jährlich 100-180 Sozialstunden in einem der Projekte von Consciente oder in einem eigenen gemeinnützigen Projekt in ihren Gemeinden.

Briefkontakt: Bei einem persönlichen Stipendium besteht die Möglichkeit, mit der zugeteilten Person regelmässigen Briefkontakt zu pflegen.

Stipendien

  • Volles Stipendium für technische oder akademische Ausbildung
    100-160 CHF pro Monat
    Dauer: 2-6 Jahre (Medizin: 8 Jahre)
  • Teilstipendien
    25-95 CHF pro Monat
    Dauer: 2-6 Jahre​

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Ruben Bär

Wir suchen dich für unser Stipendienprogramm

19. Dezember 2020/in Aktiv werden, Deutsch, Stipendienprogramm, Unterstützungsverein/von Ruben Bär

Für die Co-Koordination unseres Stipendienprogramms suchen wir eine motivierte Person, die uns längerfristig unterstützen möchte.

Dafür brauchen wir dich!

Die Koordination des Stipendienprogramms in der Schweiz findet zu zweit statt und der durchschnittliche Arbeitsaufwand beträgt ca. 4 Stunden pro Woche. Sie beinhaltet folgende wiederkehrenden Aufgaben:

  • Beratung und Austausch mit den lokalen Projektverantwortlichen in El Salvador (Spanischkenntnisse erforderlich)
  • Redaktion von Projektberichten und Newslettern
  • Korrespondenz mit unseren Projektpatinnen und -paten in der Schweiz und mit Stiftungen
  • Übersetzen von Briefen (Spanisch-Deutsch)
  • Pflege von Listen und Datensätzen
  • Stiftungsrecherchen
  • Buchhalterische Aufgaben (Adressen aktualisieren, Rechnungen erstellen, etc.)
  • Teilnahme an regelmässigen Sitzungen

Idealerweise bist du

  • motiviert, dich mit uns auf freiwilliger Basis für die Qualität und den Zugang zu Bildung in El Salvador zu engagieren;
  • sprichst spanisch; und
  • besitzt eine selbständige und sorgfältige Arbeitsweise.

Bei Consciente erhältst du einen Einblick in die Projektarbeit im Kontext der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und profitierst vom Austausch mit engagierten Menschen in El Salvador und in der Schweiz. Es ist eine inspirierende, spannende und nicht zuletzt sehr lehrreiche Arbeit in eine sympathischen Team. Weitere Auskünfte erhältst du bei sales.hollinger@consciente.ch.

Wir freuen uns auf dich!

Livia Jakob

Projektbericht August 2020

7. August 2020/in Bildungsprogramm, Deutsch, News, Nothilfe, Projektbericht, Stipendienprogramm/von Livia Jakob

Liebe Freundinnen und Freunde

Die vergangenen Monate, die rund um die Welt von der COVID-19-Pandemie geprägt waren, haben auch Consciente vor grosse Herausforderungen gestellt. Dieser Zwischenbericht gibt einen Einblick darüber, wie unser lokales Team in El Salvador trotz strengem Lockdown mit viel Kreativität und Engagement nicht nur eine Nothilfekampagne lancierte, sondern auch die „normale“ Projektarbeit angepasst und weitergeführt hat.

Uns hat besonders das grosse Echo auf unseren Spendenaufruf für die Nothilfekampagne berührt. Vielen Dank für diese Zeichen spontaner Solidarität in einer Zeit, die auch für uns in Europa nicht einfach ist.

Dabei darf natürlich nicht vergessen gehen, wie wichtig ebenso die regelmässige und zum Teil langjährige Unterstützung unserer Bildungsprojekte in El Salvador ist. Ganz herzlichen Dank dafür!

Herzliche Grüsse
Das Team von Consciente Schweiz

 

Zum Projektbericht
Livia Jakob

Erfahrungsbericht von Imelda, ehemalige Consciente-Stipendiatin

1. November 2019/in Deutsch, Stipendienprogramm/von Livia Jakob

Autorin: Imelda (20), Absolventin in „Ökologischer und kultureller Tourismus“ und ehemalige Consciente-Stipendiatin

Übersetzung: Sales Hollinger

Mein Name ist Imelda Yamileth Cruz Granados. Ich bin derzeit 20 Jahre alt und lebe in der Gemeinde Corinto im Departement Morazán. Im Jahr 2016 habe ich in derselben Gemeinde meinen Gymerabschluss gemacht mit dem Traum, an die Universität studieren zu gehen und eine berufliche Laufbahn einzuschlagen.

Im Januar 2017 wurde ich auf einen Verein aufmerksam – Consciente – der junge Menschen durch die Bereitstellung von kostenlosem Wohnraum in einem sog. Studierendenwohnheim (casa estudiantil) unterstützt und ihnen so ein Studium an der Technischen Hochschule in Morazán ermöglicht. Ich stattete diesem Verein einen Besuch ab, deckte mich mit Informationen ein und entschied mich schliesslich, mich für einen Platz im Studierendenwohnheim zu bewerben – somit begann dieses große Abenteuer. Consciente hiess meine Bewerbung gut und wir besiegelten die gegenseitigen Rechte und Pflichten in einem Vertrag. Nachdem auch die Zulassung zum Studium reibungslos genehmigt wurde, begann ich schliesslich im März desselben Jahres einen Studiengang namens «Ökologischer und kultureller Tourismus».

Das Studierendenwohnheim, in dem ich mit anderen Stipendiat*innen wohnte, war wunderschön. Wir waren alle im gleichen Alter und das Zusammenleben funktionierte problemlos, nicht zuletzt dank eines “Ämtliplans”, der die anfallenden Arbeiten im Haushalt klar verteilte. Oft kam eine Verantwortliche von Consciente vorbei und stellte sicher, dass alles in Ordnung war. Neben Unterkunft und Essen stellte Consciente auch die Unterrichtsmaterialien zur Verfügung, die wir benötigten, um unsere Hausaufgaben zu erledigen. Im Rahmen des Programms für Nachhaltigkeitsbildung nahmen wir zudem an Workshops zu Gender und Umwelt teil. Diese wurden von Consciente durchgeführt und waren für sämtliche Stipendiat*innen obligatorisch. Bei diesen kreativen und sehr partizipativen Workshops – wir nannten sie “Encerronas”– zelteten wir jeweils ein ganzes Wochenende unter freiem Himmel und erhielten Besuch von Freiwilligen aus der Schweiz und Italien, die die Workshops auf sehr harmonische Weise begleiteten.

Unser Stipendium verpflichtete uns, jedes Jahr eine bestimmte Anzahl von Sozialstunden zu leisten. In diesem Rahmen habe ich an einem Aufforstungsprogramm von Consciente teilgenommen sowie an einem Projekt namens REEPM (Red de Educadores y Educadores Populares de Morazán). Dabei werden junge Menschen  zu sog. Educadores Populares ausgebildet, die dann als Bildungsmultiplikator*innen mit Gemeinden und Jugendorganisationen zusammen Gender- und Umweltworkshops durchführen und so die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlich sensiblen Themen fördern. So verbinden sich Stipendium und Studium auf fruchtbare Art und Weise.

Ich liebte mein Studium, denn der Tourismus und die anderen Fächer, die ich besuchte, interessierten mich sehr. Ich habe dabei viel gelernt und das Studium mit guten Noten abgeschlossen, so dass ich hoffen darf, auch im Berufsleben erfolgreich Fuss zu fassen. Nun ist diese wichtige Phase in meinem Leben vorbei. Das Consciente-Stipendium war eine der grössten Chancen, die ich je hatte, und wie viele meiner ehemaligen Co-Stipendiat*innen habe ich sie voll ausgeschöpft. Ich durfte viele neue Freundschaften knüpfen und mir wurden unzählige Türen geöffnet, um meine intellektuellen Fähigkeiten zu entwickeln. Consciente setzt sich für uns jungen Menschen ein und eröffnet uns Zukunftschancen, die nur wenigen offenstehen. Im Studierendenwohnheim von Consciente wuchsen wir zu einer Familie zusammen, in der wir uns alle gegenseitig unterstützten und gemeinsam weiterkamen.

Stipendienprogramm – so funktioniert’s:

Im Stipendienprogramm von Consciente ermöglichen Menschen aus der Schweiz und Deutschland engagierten Jugendlichen aus armen Verhältnissen im Departement Morazán eine technische oder universitäre Ausbildung.

Finanzielle Unterstützung: Das Stipendium in Schweizer Franken entspricht dem Betrag in US-Dollar, den die Jugendlichen monatlich ausbezahlt bekommen.​

Soziales Engagement: Die Stipendiatinnen und Stipendiaten leisten jährlich 100-180 Sozialstunden in einem der Projekte von Consciente oder in einem eigenen Projekt in ihren Gemeinden.

Briefkontakt: Bei einem persönlichen Stipendium besteht die Möglichkeit, mit der zugeteilten Person regelmässigen Briefkontakt zu pflegen.

Consciente-Stipendien

  • Stipendium für technische oder akademische Ausbildung
    80-150 CHF pro Monat
    Dauer: 2-6 Jahre (Medizin: 8 Jahre)
  • Teilstipendien
    25-75 CHF pro Monat
    Dauer: 2-6 Jahre​

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Livia Jakob

Erfahrungsbericht von Glenda, ehemalige Consciente-Stipendiatin

1. November 2019/in Deutsch, Stipendienprogramm/von Livia Jakob

Autorin: Glenda, Absolventin Lehramt und ehemalige Consciente-Stipendiatin

Übersetzung: Sales Hollinger

Im Jahr 2015 erhielt ich von der Stiftung Consciente El Salvador ein bezahltes Universitätsstipendium zugesprochen. Dies war meine einzige Geldquelle, um mein Studium zu finanzieren, und so fokussierte ich mich vollständig darauf, das Studium erfolgreich zu meistern. Ich spürte eine Verpflichtung nicht nur gegenüber Consciente, sondern auch mir selber: Ich wollte studieren, um eines Tages ein proaktiver Teil des gesellschaftlichen Wandels in meinem Departement zu werden.

Als ich erfuhr, dass mein Stipendienantrag bewilligt worden war, verspürte ich grosse Begeisterung – ein Traum ging in Erfüllung. Meine Mutter und Geschwister halfen mir umgehend dabei, die nächsten Schritte in die Wege zu leiten. Ich durfte diese grossartige Chance nicht verpassen, denn meine Familie würde niemals in der Lage sein, von dem winzigen Einkommen auch nur ansatzweise ein Universitätsstudium zu finanzieren. Ich spürte die Erwartung und die grosse Verantwortung, die mit dieser Möglichkeit einherging.

Dank all der wohlwollenden Menschen, die mir dieses Stipendium ermöglichten, eröffneten sich mir nun Türen, die für die Mehrzahl meiner Schulkolleg*innen verschlossen bleiben würden. Ich entschied mich für das Studium als Sprachlehrerin für die Oberstufe und das Gymnasium. Als einzige Gegenleistung für das Stipendium musste ich jährlich 180 Sozialstunden leisten, und so unterrichtete ich nebenbei im Centro Escolar Cantón San José in Gotera. Dort bot ich Kurse in Kalligrafie und Rechtschreibung an und versuchte, die Kunst des Lesens und des Schreibens auf spielerische Weise zu vermitteln – eine innovative Form der Bildung, die für viele völlig ungewohnt war.

Mein erstes Studienjahr war ziemlich anspruchsvoll, da für mich alles neu war während dieser Phase. In einigen Fächern verstand ich nicht sehr viel, doch die Menschen von Consciente waren stets da und unterstützten mich, wo es ging – unser gemeinsames Ziel war es, irgendwie durchzukommen. Das zweite Jahr stand im Zeichen eines Hochschulaustauschs, in dessen Rahmen wir Universitäten umliegender Länder besuchten, um deren Kultur und Unterrichtsformen kennenzulernen. Daneben durfte ich an mehreren Consciente-Workshops teilnehmen und mein Wissen in gesellschaftlich relevanten Bereichen vertiefen.

Im dritten Jahr stand mit den Unterrichtspraktika die wichtigste Phase des Studiums an. Ich absolvierte sie am Instituto Nacional in Gotera. Der direkte Umgang mit Studierenden bildet einen grundlegenden Teil der Ausbildung zur Lehrtätigkeit und war zugleich aufregend und anspruchsvoll.

Ende Dezember letzten Jahres hatte ich die Kurse bereits alle absolviert, und es blieb mir nur noch eine Prüfung (ECAP) zu bestehen. Gesagt, getan – schliesslich wurde mir an der Abschlussfeier mein Diplom überreicht.

Ohne die Hilfe von Consciente hätte ich es nie geschafft, so weit zu kommen. Sie haben mir ihr Vertrauen geschenkt und ich habe sie nicht enttäuscht. Nun fühle ich mich umso mehr verpflichtet, meinerseits einen Beitrag zur Ausbildung eines jeden Kindes zu leisten. Ich bin jetzt eine ausgebildete Fachfrau und verspüre eine grosse Zufriedenheit und Handlungsfähigkeit. Vor allem aber bin ich Gott und der Stiftung Consciente sehr dankbar. Nun möchte ich weiterhin vorwärtskommen und das Beste aus meiner künftigen Arbeit herausholen.

Bereits während der Lehrpraktika begann ich, das erworbene Wissen in die Praxis umzusetzen. Unterdessen bin ich voll und ganz ins Berufsleben eingestiegen und sehr glückliche bei meiner Arbeit. Denn das klein wenig Wissen, das in den Kindern täglich beibringen kann, hat in der Summe eine grosse Auswirkung. Zurzeit arbeite ich mit Consciente daran, durch kreative Lernmethoden die Qualität der Bildung fortlaufend zu verbessern. Diese Arbeit ist sehr produktiv und befriedigend.

Consciente besteht aus lauter engagierten Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen: die Qualität und den Zugang zu Bildung zu verbessern. Wenn ich an den Unterschied denke, der das Stipendium für meine eigene berufliche Laufbahn bedeutet, verspüre ich eine tiefe Dankbarkeit gegenüber allen Spenderinnen und Spendern. Wo ich lebe, gibt es wegen der mangelnden finanziellen Ressourcen kaum Menschen mit einer festen Stelle, denn dafür bedarf es fast immer eines Hochschulabschlusses.

Inzwischen bin ich ein Mensch geworden, der sich dank der vielen guten Vorbilder in das soziale Engagement verliebt hat. Deshalb versuche ich alles, um die gesellschaftlichen Verhältnisse irgendwie zu verbessern. In meiner Gemeinde bewundern mich viele dafür, dass ich diese Gelegenheit gepackt habe. Aber gleichzeitig bin ich auch ein Ansporn für die junge Generation, ihre Träume ebenfalls zielbewusst zu verfolgen und nie aufzugeben. Es beeindrucken sie die kleinen Schritte und die grossen Opfer, die ich hinter mir habe. Ich fühle gegenüber meiner Gemeinde eine grosse Bescheidenheit und setze mich Tag für Tag mit Leidenschaft dafür ein, die Bedingungen der Menschen hier zu verbessern.

Stipendienprogramm – so funktioniert’s:

Im Stipendienprogramm von Consciente ermöglichen Menschen aus der Schweiz und Deutschland engagierten Jugendlichen aus armen Verhältnissen im Departement Morazán eine technische oder universitäre Ausbildung.

Finanzielle Unterstützung: Das Stipendium in Schweizer Franken entspricht dem Betrag in US-Dollar, den die Jugendlichen monatlich ausbezahlt bekommen.​

Soziales Engagement: Die Stipendiatinnen und Stipendiaten leisten jährlich 100-180 Sozialstunden in einem der Projekte von Consciente oder in einem eigenen Projekt in ihren Gemeinden.

Briefkontakt: Bei einem persönlichen Stipendium besteht die Möglichkeit, mit der zugeteilten Person regelmässigen Briefkontakt zu pflegen.

Consciente-Stipendien

  • Stipendien für technische oder akademische Ausbildung
    80-150 CHF pro Monat
    Dauer: 2-6 Jahre (Medizin: 8 Jahre)
  • Teilstipendien
    25-75 CHF pro Monat
    Dauer: 2-6 Jahre​

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Livia Jakob

Erfahrungsbericht von Bernaldino, ehemaliger Consciente-Stipendiat

1. November 2019/in Deutsch, Stipendienprogramm/von Livia Jakob

Autor: Bernaldino (25), Absolvent in Mathematik und ehemaliger Consciente-Stipendiat

Übersetzung: Sales Hollinger

Ich wurde in einer ländlichen Region geboren, auf einem Berg fernab der Stadt – einem Ort, wo auch heute noch junge Menschen kaum Möglichkeiten haben, an der Universität zu studieren. Vor zehn Jahren wurde mir der Fuss amputiert, und keine drei Wochen später verliess ich mein Zuhause auf der Suche nach einer besseren Ausbildung. Ich arbeitete und studierte fünf Jahre lang in einer kleinen Stadt namens Yamabal, wo ich die Grund- und Sekundarschule absolvierte. Ende 2015 entschied ich mich, meine Ausbildung fortzusetzen, obwohl ich in den letzten Monaten des Jahres keinerlei finanzielle Unterstützung erhielt. Ich arbeitete daher noch mehr, um Geld zu sparen und im darauffolgenden Jahr das Studium zu beginnen.

Ein Jahr später erhielt ich dann die Nachricht, dass ich die Zulassungsprüfung zur besten Uni meines Landes, der Universidad Nacional, bestanden hätte. Zum lachenden gesellte sich ein tränendes Auge, denn ich musste in eine Stadt ziehen, in der das Leben sehr teuer war. Tatsächlich waren meine Ersparnisse bereits zwei Wochen nach Unterrichtsbeginn erschöpft. Ich übernahm neben dem Studium einige Malerarbeiten in einer anderen Stadt, wo ich niemanden kannte, und so hielt ich mich eher schlecht als recht über Wasser. Eines Tages dann erzählte mir Melissa, eine Klassenkameradin, von Consciente: einer Stiftung, die mittellosen Jugendlichen finanzielle Unterstützung bietet und ihnen so ein Studium ermöglicht. Sie selber erhalte bereits ein solches Stipendium. Am darauffolgenden Tag reiste ich nach Gotera, wo Consciente seinen Sitz hat, und bewarb mich für ein Hochschulstipendium. Bald riefen sie mich an und teilten mir mit, dass das Stipendium für mich genehmigt wurde, dass ich eine Patin namens „Lissi“ hätte, die, ohne mich zu kennen, an mich glaube und mir finanzielle Unterstützung gewähren möchte. Von da an hatte ich genug Geld für mein Studium und konnte mit meinem Nebenjob sogar meine Mutter und meinen kranken kleinen Bruder ein wenig unterstützen.

Das Stipendium war für mich nicht nur eine grossartige Erfolgsgeschichte, sondern auch Ausdruck von einer besonderen Liebe, die ich empfangen durfte. Da gibt es Personen, die anderen, ihnen unbekannten Menschen dabei helfen, ihre Träume zu verwirklichen. Während der drei Jahre meines Stipendiums fühlte ich mich aufgehoben wie in einer Familie, denn die Mitarbeitenden von Consciente sind äusserst freundlich und liebevoll und waren jederzeit für mich da.

Ich liebte es, meine Sozialstunden zu leisten, die ich mit Kindern meiner Gemeinde verbrachte. Zusammen schufen wir Kunstwerke aus Recyclingmaterial. Dabei verarbeiteten wir sagenhafte 5’000 Plastiktüten, die in meiner Gemeinde entsorgt werden sollten – anstatt der ursprünglich vorgesehenen 2’000!

Nun bin ich Mathematiklehrer, und dies verdanke ich sowohl meiner Patin Lissi als auch Consciente, und natürlich auch meinem eigenen Einsatz. Das macht mich glücklich und dankbar. Doch bin ich mir auch bewusst, dass ich eine zumindest ebenso grosse Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft habe; die Ausbildung von Hunderten von Studierenden liegt in meiner Verantwortung und deshalb versuche ich, mich jeden Tag zu verbessern. Das Stipendienprogramm hat hier im Departement Morazán einen großen Einfluss auf die Bildung der Menschen, denn in den kommenden Jahren wird es dank der vielen Spender*innen nicht nur zwei, sondern Dutzende von ausgebildeten jungen Fachleuten in unterschiedlichen Bereichen geben, die die Gesellschaft auf ihre je eigene Art weiterbringen werden.

Consciente Stipendienprogramm – so funktioniert’s

Im Stipendienprogramm von Consciente ermöglichen Menschen aus der Schweiz und Deutschland engagierten Jugendlichen aus armen Verhältnissen im Departement Morazán eine technische oder universitäre Ausbildung.

Finanzielle Unterstützung: Das Stipendium in Schweizer Franken entspricht dem Betrag in US-Dollar, den die Jugendlichen monatlich ausbezahlt bekommen.​

Soziales Engagement: Die Stipendiatinnen und Stipendiaten leisten jährlich 100-180 Sozialstunden in einem der Projekte von Consciente oder in einem eigenen Projekt in ihren Gemeinden.

Briefkontakt: Bei einem persönlichen Stipendium besteht die Möglichkeit, mit der zugeteilten Person regelmässigen Briefkontakt zu pflegen.

Consciente-Stipendien

  • Stipendien für technische oder akademische Ausbildung
    80-150 CHF pro Monat
    Dauer: 2-6 Jahre (Medizin: 8 Jahre)
  • Teilstipendien
    25-75 CHF pro Monat
    Dauer: 2-6 Jahre​

Mehr Informationen zum Stipendienprogramm
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Livia Jakob

Jahresbericht 2018

25. Dezember 2018/in Bildungsprogramm, Deutsch, Freiwilligenarbeitsprogramm, News, Projektbericht, Stipendienprogramm/von Livia Jakob

Liebe Freundinnen und Freunde

2018 war wieder ein ereignisreiches Jahr für Consciente und wir freuen uns, euch einen spannenden Projektbericht vorlegen zu können. Dank eurer grosszügigen Unterstützung konnten wir in El Salvador vielen Kindern und Jugendlichen neue Bildungsperspektiven eröffnen – und damit eine Chance auf einen Ausweg aus der Armut und auf ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben bieten.

Wir hoffen, dass wir auch dieses Jahr mit eurer Solidarität in Form von kleinen und grossen Beiträgen rechnen dürfen. Herzlichen Dank schon jetzt!

Nun wünschen wir euch viel Spass bei der Lektüre!​

Herzliche Grüsse,
Euer Consciente-Team

 

Zum Jahresbericht 2018
Livia Jakob

Aus dem Leben von Glenda und Kelvin – Einblicke in das Stipendienprogramm 2018

30. Oktober 2018/in Deutsch, Stipendienprogramm/von Livia Jakob

Autorin: Malin Frey

Seit 2014 bin ich mehrmals jährlich bei Consciente El Salvador zu Besuch und noch bringt jeder Aufenthalt neue, prägende Erlebnisse mit sich. Im Juli dieses Jahres war ich wieder einen ganzen Monat in Morazán, um das Team vor Ort zu unterstützen und mir für die Schweizer Vereinsarbeit persönlich ein Bild von den laufenden Projekten zu machen. Unter anderem hatte ich die Möglichkeit, einer Generalversammlung unserer Stipendiatinnen und Stipendiaten beizuwohnen. Ich nutzte die Gelegenheit, persönlich mit ihnen zu sprechen. Es ist immer wunderbar, alte Gesichter wieder zu sehen – da dies bedeutet, dass sie dank unserer Patinnen und Paten erfolgreich studieren – und neue Gesichter zu entdecken – ein klares Zeugnis dafür, dass das Stipendienprogramm weiter gewachsen ist.

An diesem Anlass durfte ich auch Glenda kennenlernen. Sie lebt keine zwanzig Minuten vom Zentrum Goteras entfernt und doch in einer völlig anderen Welt. Die ärmliche Hütte aus Wellblech und Fundholz liegt gedrängt zwischen einer befahrenen Durchgangsstrasse und einem schmutzigen Rinnsal von Fluss in einem kleinen Aussenweiler hinter der Departements-Hauptstadt. Überall im und ums Haus liegen Verpackungen und Plastikflaschen, die zum vielseitigen Wiedergebrauch gesammelt werden. Alle Gegenstände werden hier so lange verwendet und ihrer ursprünglichen Funktion entfremdet, bis sie endgültig nicht mehr zu gebrauchen sind. Im Haus gibt es weder fliessendes Wasser noch Elektrizität; gekocht wird auf einem selbst gebauten Ofen unter einem Vordach, auf dem ein lustiges kleines Feuer tanzt. Glenda lebt dort zusammen mit ihrer kleinen Schwester, ihrer Mutter und ihrer Grossmutter. Ihr Vater, so erzählt die 18-jährige, habe ihre Mutter und die Familie verlassen. Dieses Schicksal teilt Glenda mit unzähligen anderen jungen Menschen im Departement. Die vier Frauen leben ohne geregeltes Einkommen und kommen mehr schlecht als recht über die Runden. So war nach der Schule klar, dass Glenda ohne externe Hilfe keine weiterführende Ausbildung würde machen können. «Es ist mein grosser Traum, ein Studium im Fach Medien und Kommunikation zu absolvieren», erklärt sie. «Erst dank der Hilfe von Consciente und der Unterstützung durch meinen Paten aus der Schweiz konnte ich meinem Traum ein Stück näherkommen und dieses Jahr ein Studium antreten.»

Als ältere Schwester eines mehr als zehn Jahre jüngeren Mädchens kennt Glenda den Umgang mit Kindern sehr gut. Wie viele junge salvadorianische Frauen in ihrem Alter kümmert sie sich mit ihrer Mutter und ihrer Grossmutter gemeinsam um die Erziehung und Aufsicht ihrer kleinen Schwester. Deshalb hat sie sich entschieden, auch während der Sozialstunden, die sie im Rahmen ihres Consciente-Stipendiums leistet, mit Kindern zu arbeiten. Während 180 Stunden im Jahr bietet sie in ihrer Freizeit Bastelstunden für Mädchen und Jungen in ihrer Gemeinde an. «Wir arbeiten mit Recyclingmaterialien, zum Beispiel mit leeren Plastikflaschen», erzählt Glenda stolz. Diese in jedem Haushalt massenhaft anfallenden Abfallmaterialien verwandelt Glenda mit den Kindern in nützliche oder hübsche Alltagsgegenstände und verleiht ihnen so ein zweites Leben. «Es gefällt mir sehr, mit den Kindern Zeit zu verbringen – das ist eine schöne Erfahrung.»

Auf die Frage, was sie sich für ihre Zukunft wünscht, sagt sie bescheiden: «Ich möchte mein Studium erfolgreich abschliessen, um eines Tages einer würdigen Arbeit nachgehen zu können. Und ich hoffe, dabei eine gebildete Person mit Prinzipien und Werten zu werden.»

Wie Glenda ist auch Kelvin seit Anfang dieses Jahres neu im Stipendienprogramm von Consciente und kann endlich seiner Leidenschaft für Physik im Rahmen eines Studiums nachgehen. «Mir gefällt alles, was mit der Umwelt zu tun hat! Ich möchte verstehen, wie unsere Welt beschaffen ist und wie alles funktioniert», erklärt er begeistert seine Studienwahl. «Ausserdem haben mir die Schulfächer Mathematik und Umwelt schon immer gefallen.»

Kelvin lebt im Gegensatz zu Glenda sehr weit von Gotera entfernt. Um ihn zu besuchen, muss man viel Zeit und gutes Schuhwerk mitbringen. Eine Strasse, die zum Haus führt, gibt es nicht. Nach einer mühseligen Fahrt muss das Auto geparkt werden, denn weiter geht es nur zu Fuss – auf Trampelpfaden, durch Weiden und über einen kleinen Fluss. Nach einem langen Fussmarsch kommt das Haus von Kelvins Familie in Sicht. Es ist wie viele bescheidene Behausungen in ländlichen Gegenden aus Lehm und Holz gebaut und hat ein Ziegeldach. Dort wohnt Kelvin mit seinen  Eltern, seinen zwei Brüdern und einem Onkel. Vor dem Haus ist der Wassertank, wo auch gewaschen und gespült wird. Im Inneren des Hauses sorgen ein paar Tücher, die von gespannten Seilen hängen, für etwas Privatsphäre für die vielen Familienmitglieder. Kelvin zeigt stolz auf seinen Arbeitsplatz: Unter den Schulabschlussfotos von einigen Familienmitgliedern und ihren Diplomen hat er sich einen Tisch eingerichtet, den er für sich und seine Hausarbeiten von der Uni benutzen kann. Darüber sorgt eine Lücke im Dach für mehr Licht. «Meine Eltern haben immer alles für mich getan», bemerkt Kelvin ernst, «und ich möchte später als Berufstätiger meiner Familie helfen können und der Gesellschaft etwas zurückgeben.» Auch ein unverkennbarer Wissensdurst dringt im Gespräch mit Kelvin immer wieder durch. «Ich möchte meinen Bachelor beenden und danach gerne einen Master absolvieren – und, wenn möglich, doktorieren. Ich möchte mich im Bereich der Radiologie und Meteorologie spezialisieren und später hoffentlich einmal mein Wissen als Dozent weitergeben.»

Nicht weit vom Haus entfernt liegt Kelvins Projekt für die Sozialstunden: eine kleine Baumschule. «Ich pflanze Bäume, um die extreme Entwaldung in unserem Land zu bekämpfen. Ich weiss, dass ich nicht im grossen Rahmen etwas verändern kann, aber ich will wenigstens tun, was in meiner Macht steht.» Sein Gespür für die Natur und ein Händchen für Pflanzen mag Kelvin von seinen Eltern mitbekommen haben. «Wir sind eine Familie von Landarbeitern», sagt er. Doch gibt das Stückchen eigenes Land, welches sie zusammen bewirtschaften, gerade mal genug her für den eigenen Gebrauch. Einkommen gibt es in der Familie kaum, und so hat Kelvin beschlossen, sich für ein Consciente-Stipendium zu bewerben. Als Stipendiat von Consciente nimmt er auch am hauseigenen Programm für Nachhaltigkeitsbildung teil. «Ich habe viele schöne Erlebnisse gehabt mit den anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten. Ich kann nun zum Beispiel viel besser in Gruppen arbeiten und habe viel Neues gelernt. Vor allem aber habe ich tolle neue Freundschaften geschlossen.»

Weder Glenda noch Kelvin möchten sich ihre gute Ausbildung später zu Kopf steigen lassen, sondern sich selbst treu und der eigenen Gemeinde und Familie erhalten bleiben. «Ich möchte mir auch in Zukunft meine bescheidene Art erhalten; mich mit meinen Freunden treffen, an den Fluss gehen, Fussball spielen, wie in meiner Kindheit. Zwar hoffe ich, mich weiter zu entwickeln, doch ohne meine Wurzeln zu vergessen.»

Wie so oft hat mich die Begegnung mit den jungen Menschen des Stipendienprogramms sehr beeindruckt. Unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten haben ausnahmslos mit vielen Entbehrungen zu kämpfen und schaffen es dennoch, sich mit voller Kraft ihrem Studium und ihrer sozialen Verantwortung zu widmen. Ihre persönlichen Geschichten sind es, die mich stets motivieren und mir immer wieder vor Augen führen, warum wir uns bei Consciente engagieren. Wir wünschen ihnen allen viel Erfolg und sind stolz, sie auf einem Teil ihres Weges begleiten und unterstützen zu können.

    Consciente-Stipendien:

  • STIPENDIUM FÜR TECHNISCHE AUSBILDUNG

    50 CHF pro Monat
    Dauer: 2-3 Jahre

  • STIPENDIUM FÜR HOCHSCHULAUSBILDUNG

    100-150 CHF pro Monat
    Dauer: 3-6 Jahre (Medizin: 8 Jahre)

  • TEILSTIPENDIEN

    Beliebiger Betrag
    ab 25 CHF pro Monat

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